Verkehrssicherheit in Vötting:Ampel soll verschwinden

Verkehrssicherheit in Vötting: Initiatorin und Anwohnerin Katrin Geiger.

Initiatorin und Anwohnerin Katrin Geiger.

(Foto: Marco Einfeldt)

Jahrelang hatte sich eine Elterninitiative für eine Ampel an der Griesfeldstraße eingesetzt. Im Dezember 2021 wurde ein provisorische Anlage installiert - doch nun soll sie wieder weg. Eine Verkehrsinsel reiche auch aus, findet der Stadtrat.

Von Charline Schreiber, Freising

In der Rubrik "Update" beleuchtet die Freisinger SZ aktuelle Entwicklungen bei verschiedenen Themen im Landkreis. Auf welchem Stand ist ein Projekt? Wurde gegen Missstände vorgegangen und wie? Heute: die Ampelanlage an der Griesfeldstraße/Lise-Meitner-Straße in Vötting.

Die provisorische Ampelanlage an der Griesfeldstraße ermöglicht Schulkindern und Fahrradfahrern seit Dezember vergangenen Jahres ein sicheres Queren der Kreuzung mit der Lise-Meitner-Straße. Jahrelang hatte sich die Elterninitiative Knotenpunkt Griesfeldstraße für die Aufstellung dieser Ampel eingesetzt. Jetzt soll sie schon wieder verschwinden.

In der Sitzung des Bauausschuss' des Stadtrats am 9. März habe die Mehrheit dafür gestimmt, eine Verkehrsinsel anstelle der Ampelanlage zu bauen, berichtet Katrin Geiger, Sprecherin der Initiative. Die Elterninitiative sei vorgewarnt worden, dass die provisorische Anlage im Frühjahr noch einmal neu bewertet werde. Doch dass die Ampel nun ganz abgeschafft werden soll, damit hatte Geiger nicht gerechnet.

Auf Anfrage der Freisinger SZ teilt das Hauptamt der Stadt Freising mit, dass das Protokoll zum Beschluss noch nicht ausformuliert vorliege und demnach nicht zur Einsicht weitergereicht werden könne. Geiger weiß jedoch, dass die Bauingenieurin Isabel Fischerbauer dem Bauausschuss das Konzept einer Verkehrsinsel vorgestellt hat. Die Verkehrsinsel imitiere das Prinzip einer Einbahnstraße, da Fußgänger beim Queren der Straße den Verkehr jeweils nur in eine Richtung beobachten müssen. Auch wenn die Idee "gut ausgearbeitet" sei, sagt Geiger, gewährleiste eine Verkehrsinsel alleine nicht, dass Kinder die Straße auch wirklich sicher überqueren können. Die Ampel werde zusätzlich benötigt.

Die Stadtverwaltung habe die Initiative mit dem unerwarteten Beschluss "überrumpelt", klagt Geiger. Generell fehle es der Stadtverwaltung an Kommunikation mit den Bürgern. Auch die Maßnahmen für den bevorstehenden Umbau der Vöttinger Grundschule seien nicht deutlich mitgeteilt. Noch immer sei vielen Eltern nicht klar, wann und wo ihre Kinder während des Umbaus zur Schule gehen und wie der Umzug gehandhabt werde, kritisiert Geiger: "Jetzt müssen wir wieder Rundmails schreiben und die Bürger mobilisieren, sich einzusetzen."

Unterdessen fordere die Initiative weiter einen Fuß- und Radweg über die Griesfeldstraße zum Wohngebiet am Mitterfeld. Ein Gespräch mit Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher in der kommenden Woche soll der Initiative die Möglichkeit bieten, ihren Unmut mitzuteilen, sagt Geiger. Sie wolle Eschenbacher außerdem bitten, die Ampel zum Schutz der Kinder doch weiter bestehen zu lassen. Eine Verkehrsinsel könne zusätzlich gebaut werden, auch weil sie verkehrsberuhigend wirke. Sie sollte aber nicht als Ausschlusskriterium für die Ampel dienen. Die Elterninitiative will den OB auch bitten, dass die Brücke zum Vöttinger Grundschulgelände offengehalten und somit eine sichere Fuß- und Radweganbindung zur Griesfeldstraße während des Umbaus gewährleistet wird.

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