Modellprojekt in Freising:Lastenräder mieten

Lastenräder sollen die Verkehrswende bringen

Die Stadt Freising erhält in Sachen Lastenrad in Zukunft finanzielle Unterstützung vom bayerischen Verkehrsministerium.

(Foto: dpa)

Freising nimmt an Modellprojekt des bayerischen Verkehrsministeriums teil.

Von Kerstin Vogel, Freising

Eigentlich hatte die Stadtverwaltung den Mitgliedern des Planungsausschusses in dessen jüngster Sitzung nur von einer Bewerbung berichten wollen. In das Modellprojekt "Lastenrad mieten, Kommunen entlasten" des bayerischen Verkehrsministeriums hatte man aufgenommen werden wollen, um eine finanzielle Unterstützung für den Aufbau eines Lastenrad-Mietsystems zu erhalten. Doch weil das Ministerium ungewöhnlich schnell reagierte, konnte die Klimaschutzmanagerin der Stadt, Marie Hüneke, im Ausschuss sogar schon den Erfolg melden: Die Stadt Freising sei aus 99 eingegangenen Anträgen als eine von acht Modellkommunen in Bayern für das Projekt ausgewählt worden.

Die Agenda-Gruppe "Bauen, Wohnen, Verkehr" plane schon seit geraumer Zeit den Aufbau eines Lastenradsystems, schilderte Hüneke die Entwicklung. Schon jetzt werde seitens der Stadt Freising die Anschaffung von Lastenrädern gefördert, Räder, die von mehreren Menschen oder Haushalten genutzt würden, erhielten dabei höhere Fördersätze. Durch das "Sharing" von Lastenrädern solle der Effekt der Verkehrsverlagerung potenziert und außerdem eine Entlastung des ruhenden Verkehrs erreicht werden, schilderte Hüneke die dahinter stehenden Überlegungen. Besonders die Freisinger Innenstadt würde sich nach dem Abschluss der laufenden Umbauarbeiten und in Kooperation mit dem dort ansässigen Einzelhandel gut für den Aufbau eines Verleihsystems eignen, so die Einschätzung des Agenda-Arbeitskreises und der Verwaltung.

Eine tiefergehende Planung ist bisher an Kosten und Umsetzung gescheitert

Tiefergehende Planungen für ein Verleihsystem seien neben dem finanziellen Aspekt bisher jedoch vor allem an der Umsetzung der Ausleihmodalitäten sowie der personellen Betreuung gescheitert, berichtete Hüneke weiter: "Mit der finanziellen Unterstützung über das Modellprojekt, der Neubesetzung der Stelle des Mobilitätsmanagers in der Stadt sowie der begleitenden fachlichen Expertise aus dem Modellprojekt wären diese Hürden jedoch genommen."

Die Stadträte im Planungsausschuss zeigten sich begeistert von dem Vorhaben. Werner Habermeyer (Grüne) nannte das Modellprojekt "großartig" und bat darum, falls für das Verleihsystem auch eine App entwickelt werden sollte, diese gleich mit den Freisinger Parkhäusern zu verbinden. "So kommen wir gleich an eine Freising-App". Emilia Kirner (ÖDP) erklärte, das Projekt sei "sehr wichtig" und "super für Studenten" und bat darum, die Nutzungsgebühren auch mit Blick auf genau diese Klientel so gering wie möglich zu halten.

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