Premiere am 19. Oktober:Freisinger Laienbühne kehrt zurück ins Asamtheater

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Nach jahrelanger Pause kann im Asamsaal wieder Theater gespielt werden. (Foto: Marco Einfeldt)

Unter der Regie von Arnold Aschbauer kommt der Komödien-Klassiker „Das Haus in Montevideo“ zur Aufführung. Auch sonst ist im neuen Freisinger Kulturzentrum im Herbst viel geboten.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Endlich ist es so weit. Die Laienbühne Freising kehrt zurück in den Asamsaal. Für diesen besonderen Anlass hat das Darstellerteam zusammen mit dem neuen Regisseur Arnold Aschbauer einen Komödien-Klassiker ausgesucht: Mit dem Kurt-Goetz-Stück „Das Haus in Montevideo“ zieht die Laienbühne nach dem letztjährigen Erfolgswerk „Die kleine Welt“ hinaus in die weite Welt. Premiere ist am 19. Oktober um 19.30 Uhr.

In diesem satirischen Lustspiel versucht das äußerst liebenswerte, aber gestrenge Familienoberhaupt Professor Traugott Nägler, seinen kinderreichen Haushalt in einer wohlbekannten Stadt ganz nach dem Motto „Moral kennt keine Ferien“ mit Pflichterfüllung und Disziplin vor dem vermeintlich Bösen in der Welt zu schützen. Doch das Testament seiner Schwester bringt sein Leben gehörig durcheinander – sowohl auf der Reise nach Montevideo als auch in seinem eigenen Haus.

Geplant sind insgesamt zwölf Aufführungen. Der Vorverkauf beginnt am 7. September. Tickets können über die Website der Laienbühne oder in der Touristinfo am Rindermarkt gekauft werden.

Doch das ist natürlich nicht das Einzige, was sich im sanierten Asamgebäude – auf der Bühne des großen Theatersaals und im kleinen – in den nächsten Monaten abspielt. Das erste Asam-Spielzeitheft trägt den Titel „Zeit für Wunder“. Für die Zeit von September 2024 bis Mai 2025 finden sich darin mehr als 80 Veranstaltungen.

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Schon am 12. Oktober startet die Saison auf der Asambühne mit dem bayerischen Live-Hörspiel-Spektakel „Jennerwein“mit Johanna Bittenbinder, Heinz-Josef Braun und Stefan Murr. Hier wird das sagenumwobene Leben des Georg Jennerwein von seiner Zeugung bis zu seinem Tod spannend und hautnah erzählt.

Die Schauspieler Johanna Bittenbinder, Heinz-Josef Braun und Stefan Murr verkörpern alle Figuren und lassen verschiedenste Szenen vor dem Auge der Zuschauer aus einer völlig eigenen Perspektive lebendig werden: den dramatischen Tod des Stiefvaters, die tägliche Auseinandersetzung mit Hunger und Not, den Überlebenskampf auf dem Schlachtfeld, die tragische Beziehung zu seiner Mutter, seine obsessiven Liebesabenteuer, sein gefährliches Spiel im provokanten Umgang mit der Obrigkeit bis hin zum fatalen Zerwürfnis mit seinem Kameraden Josef Pföderl. Dazu spielt das Art Ensemble of Passau atmosphärische Musik.

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Auf der Bühne geht es am 26. Oktober weiter mit dem Strindberg-Klassiker „Fräulein Juli“ mit Dominique Horwitz und Judith Rosmair. Es geht um eine Liebe jenseits der Standesgrenzen. Eine junge Gräfin und ihr Diener kommen sich in der schwedischen Mittsommernacht näher, sie flirten hemmungslos, entzweien sich dann und beschimpfen sich. Trotz aller erotischen Anziehung können sie die traditionellen sozialen Schranken und Konventionen nicht überwinden. Zu sehen ist eine Produktion des Renaissance-Theaters Berlin.

Weihnachtlich wird es im Asamtheater schon am 24. November mit der Komödie „Alle unter eine Tanne“. Wie in jedem Jahr treffen sich Elli und Robert zum Weihnachtsfest in ihrem Zuhause, um den drei gemeinsamen Kindern traute Zweisamkeit vorzugaukeln, ohne jedoch die Rechnung mit ihren neuen Lebensgefährten gemacht zu haben. Als die nämlich zum Fest auftauchen, gerät die harmonische Inszenierung ins Wanken.

Asam-Sinfonietta von Martin Keeser

Klassik im Asamsaal startet am 6. Oktober mit dem Konzert des Freisinger Kammerorchesters in symphonischer Besetzung unter der Leitung von Christoph Eglhuber. Zur Aufführung kommen die 3. Symphonie „Schottische“ a-Moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy und das Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester von Johannes Brahms. Das Freisinger Symphonieorchester mit den Dirigenten Martin Keeser und Jacob Burzin bespielen die Asambühne am 30. November mit Werken von Mozart und Elgar. Dann kommt auch die eigens für die Wiedereröffnung des Asamtheaters von Martin Keeser komponierte Asam-Sinfonietta zur Aufführung, die Bezug nimmt auf das Gebäude und das Fresko im Saal.

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New-Orleans-Jazz, Swing und mehr: Auch das gehört zum Programm im neuen Freisinger Kulturzentrum. Das Ensemble Passo Avanti präsentiert sich bei einer Matinee am 13. Oktober mit einer spannenden Mischung aus Jazz und Klassik. Ihr 50-jähriges Bestehen feiern die Freisinger Storyville Shakers am 25. Oktober im Asamsaal. Sie treten in Original-Besetzung auf, also mit Uli und Johannes Wunner, Hannes Braun, John Brunton, Charlie Braun und Max Kirchmaier.

Außerdem angeboten werden das Tujia Komi Quartett mit der finnischen Sängerin Tujia Komi, das Lisa Wahlandt Trio, eine SZ-Tassilo-Preisträgerin, und Martin Schmid, der noch mit Swing-Legenden wie Max Greger oder Hazy Osterwald zusammengearbeitet hat.

Alle Infos zum Kulturprogramm im Asamgebäude finden sich auf der Website der Stadt Freising.

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