Neue Gastronomie in Freising :Veganes Wohlfühlcafé im Asamgebäude

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Lisa Kronpass hat ihr veganes Café "Cafélina" im frisch sanierten Freisinger Asamgebäude eröffnet. (Foto: Marco Einfeldt)

Konditormeisterin Lisa Kronpass hat sich mit der Eröffnung des „Cafélina“ mitten in der Altstadt einen Traum erfüllt. Dass sie für ihre Leckereien auf alle tierischen Produkte verzichtet, hat manch ein Besucher erst gar nicht bemerkt.

Von Laura Stretz, Freising

Endlich hat Lisa Kronpass am vergangenen Mittwoch die Türen zu ihrem lang erträumten eigenen Café öffnen können – und diese wurden ihr dann buchstäblich eingerannt: Die Eröffnungswoche des „Cafélina“ im frisch sanierten Asamgebäude verlief „noch viel besser als erhofft“, erzählt die Konditorin, die man in Freising bisher aus ihrem Unverpackt-Laden „Fräulein Lose“ kannte. Mit einem Run wie diesem hatte Kronpass nicht gerechnet. Die ersten Tage seien wie eine Überraschungsbox gewesen: „Ich wusste nicht, was genau auf mich zukommt.“ Das Café sei aber durchgehend gut besucht gewesen: „Ein perfekter Start – es kann gerne so weitergehen.“

Seit ihrer Ausbildung war es der Traum der Konditormeisterin, ihr eigenes Café zu eröffnen. Und nun, als es endlich passiert, realisiert sie es kaum: Sie habe noch keine Minute Zeit gehabt, um mal innezuhalten. „Es geht endlich los und ich kann’s kaum glauben. Kann mich bitte jemand kneifen?“, schreibt sie auf Instagram. Trotz des Schockzustands steht ihr die Freude mit einem breiten Lächeln ins Gesicht geschrieben.

Das viele positive Feedback tue gut, sagt Kronpass. Den ersten Cafébesuchern und -besucherinnen habe es sehr gut geschmeckt. Viele seien überrascht gewesen, dass alle Leckereien vegan sind, denn das hätten manche erst im Nachhinein bemerkt. Lisa Kronpass ist vor allem wichtig, dass die Leute, egal welcher Ernährungsweise sie sonst anhängen, ihr Gebäck ohne Vorurteile probieren und sich überzeugen lassen. Obwohl es in Freising sonst kein großes veganes Angebot gibt, sei das bunt gemischte Publikum sehr offen und probierfreudig gewesen, berichtet sie.

Auch die gemütliche Einrichtung und einladende Atmosphäre des Cafélina hätten positive Reaktionen erzielt. Die Leute hätten es als den Wohlfühlort wahrgenommen, den Lisa kreieren wollte. „Es war alles Eigenregie“, erzählt sie. Ohne Architekten oder viele Handwerker hätten sie und ihr Freund das Café ganz allein um- und ausgebaut. „Jedes Detail, das man hier so sieht, wurde von mir selbst mit viel Liebe geplant“, sagt sie. Sogar die Theke hätten sie selbst gefliest. Diese sei allerdings zuerst kaputt geliefert worden, was zu Verspätungen und Schwierigkeiten geführt habe. Aufgrund einiger Herausforderungen wie dieser habe sich die Eröffnung zwar etwas verzögert, aber die Konditorin weiß, „man muss flexibel sein“. Bis das Kartenlesegerät funktioniert, kann beispielsweise auch erst mal nur bar bezahlt werden.

Auch unverpackte Waren bietet Lisa Kronpass in ihrem neuen Café weiterhin an. (Foto: Marco Einfeldt)

In den nächsten Wochen werde sich noch eingewöhnt und optimiert. Routinen und Abläufe würden verbessert, mehr Personal eingestellt und die Wartezeiten verkürzt, erklärt Kronpass. Momentan backt die Besitzerin täglich vor der Arbeit und nach Ladenschluss. An einem Backtag wie diesem duftet es im geschlossenen Cafélina nach frischen Nussecken, Tiramisu-Kuchen und, wie Lisa ihn nennt, „Väsekuchen“, dem veganen Käsekuchen. Die Konditormeisterin bereitet auch fleißig Hummus und Antipasti für das herzhafte Angebot von Panini und Bagels vor. Das Sortiment wählt sie aus ihrem Rezeptbuch mit über hundert Rezepten für alle Jahreszeiten aus. Das Angebot an unverpackten Waren, wie Nudeln, Müsli und Nüsse, wie es treue Kunden von „Fräulein Lose“ kennen, gibt es übrigens auch weiterhin.

Crowdfunding unterstützt den Schritt zum eigenen Café

Den Schritt zum eigenen Café hat sich Lisa Kronpass im vergangenen Jahr auch durch ein Crowdfunding ermöglicht, mit welchem sie über 29 000 Euro von 277 Spendern und Spenderinnen sammelte. Als sie dann auch noch die Zusage für den Verkaufsraum im Asamgebäude erhielt, „fühlte sich alles wie eine Fügung an“, schildert die stolze Café-Betreiberin.

Aktuelle Öffnungszeiten des Cafélina sind Montag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr und Samstag von 11 bis 15 Uhr.

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