Geflüchtete aus der UkraineStütze und Sicherheit in einer schwierigen Zeit

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Ukrainische Musiker bei der Vereinsgründung. Auch Kultur soll eine Rolle spielen.
Ukrainische Musiker bei der Vereinsgründung. Auch Kultur soll eine Rolle spielen. (Foto: Johannes Simon)

Mit dem „Center UA“ hat sich der erste ukrainische Verein im Landkreis Freising gegründet. Er soll Ukrainern und Ukrainerinnen eine Anlaufstelle bieten und sie in allen Belangen der Integration unterstützen. Willkommen sind auch Menschen anderer Herkunft.

Von Teona Tschaidse, Freising

Seit der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 leben mehr als 3000 Ukrainer und Ukrainerinnen im Landkreis Freising. Nun hat sich der erste ukrainische Verein im Landkreis mit dem Namen „Center UA“ gegründet. Er will Anlaufstelle für Ukrainer und Ukrainerinnen sein und ihnen Unterstützung in jeglichen Aufgaben und Herausforderungen bieten. Gleichzeitig soll der Verein als Ort der Begegnung einen Austausch zwischen Ukrainern und Deutschen ermöglichen.

Die Gründungsmitglieder des Vereins sind Daria Zakharchenko und Jakiv Henkin, ebenso Darias Tochter Marharyta Vasserman. Daria und ihr Mann Ihor erzählen, dass sie bereits kurz nach ihrer Ankunft in Deutschland zwei Fragen beschäftigt hätten: „Wie können wir andere ankommende Ukrainer und Ukrainerinnen unterstützen und was können wir den Deutschen zurückgeben?“

Die konkrete Idee zu einem ukrainischen Verein kam Daria Zakharchenko im März 2024. Etwa ein Jahr später ist es so weit und der Verein kann seine Arbeit aufnehmen. Im Vergleich zur Ukraine würde sich der Prozess einer Vereinsgründung in Deutschland zwar in die Länge ziehen, schwierig sei es aber nicht, sagt Daria Zakharchenko.

Seine Hauptaufgabe sieht der Verein Center UA in der praktischen Hilfe für Ukrainer und Ukrainerinnen. Als gemeinnütziger Verein will er sich in sozialen, wie kulturellen Angelegenheiten engagieren und Integrationshilfe bieten. Er soll dabei als Ankunfts- und Aufenthaltsort für Ukrainer und Ukrainerinnen in Deutschland fungieren. „Die Leute aus der Ukraine, die da sind, sollen sich fühlen, als wären sie Zuhause“, erklärt Jakiv Henkin.

Unter dem Motto „Von Mensch zu Mensch“ sollen sie beim Ankommen und Zurechtfinden in Deutschland und dem Spracherwerb unterstützt werden. Auch Hilfsangebote für emotionale und psychische Herausforderungen soll es geben. Daria Zakharchenko, ihre Tochter und Jakiv Henkin wollen mit Center UA anderen Ukrainern und Ukrainerinnen Stütze und etwas Sicherheit in dieser für sie schwierigen Zeit bieten.

Gruppenbild mit Freisings Bürgermeisterin Eva Bönig (Mitte) bei der Vereinsgründung.
Gruppenbild mit Freisings Bürgermeisterin Eva Bönig (Mitte) bei der Vereinsgründung. (Foto: Johannes Simon)

Zusätzlich will der ukrainische Verein einen offenen Ort für kulturelles Angebot und Austausch schaffen: gemeinnützige Ausstellungen, Feste und Aufführungen sind geplant. Auch ukrainische Musik, Tanz und Gesang stehen auf dem Programm. Der Verein richtet sich mit seinen Hilfsangeboten zwar in erster Linie an Ukrainer und Ukrainerinnen, aber auch Menschen anderer Nationalität sind willkommen. „Wir sind offen für eine Zusammenarbeit und laden jeden ein, der bereit ist, auch nur ein wenig Zeit zu investieren, sich mit uns in Verbindung zu setzen, denn ihre Teilnahme ist für uns wichtig“, unterstreicht Jakiv Henkin in seiner Einführungsrede.

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Bei der Gründungsveranstaltung im Evangelisch-Lutherischen Pfarramt Freising stellte sich der Verein erstmals der Öffentlichkeit vor. Neben der Freisinger Bürgermeisterin Eva Bönig waren auch weitere Vertreter und Vertreterinnen aus der Kommunalpolitik anwesend.  Bürgermeisterin Eva Bönig sagte, dass Integration nicht nur bedeute, an einem Ort anzukommen, sondern auch das Gefühl zu haben, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Den Verein Center UA sehe sie als „Zeichen des Engagements und der Bereitschaft sich einzubringen“, wobei die Stadt Freising den Verein gerne unterstützt.

Von Montag, 7. April, an trifft sich der Verein jeden Mittwoch zwischen 17 und 19 Uhr im Jugendraum des Evangelisch-Lutherischen Pfarramts und bietet seine Beratungsangebote für Ukrainer und Ukrainerinnen an.

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