Für die Literaturfreunde der Region ist es mittlerweile zum traditionellen Termin geworden – und manche Besucherinnen und Besucher können sich bestimmt noch an die eine oder andere Edition vor Jahrzehnten erinnern. Die Rede ist vom Freisinger „Literarischen Herbst“, der im November zum 42. Mal zurückkommt. Im Programm stehen Lesungen sowie die traditionelle Bilderbuchausstellung, die dieses Jahr der italienischen Illustratorin Simona Mulazzani gewidmet ist. Die Reihe wird vom Kulturverein „Modern Studio“ organisiert, alle Termine finden in Freising statt.
Die Vernissage zur Ausstellung findet am Donnerstag, 7. November, (um 19 Uhr im Alten Gefängnis, Brennergasse 1) in Anwesenheit der Künstlerin statt. Mulazzani wurde in Mailand geboren und lebt heute in Pesaro. Sie hat für viele bedeutende italienische und internationale Verlage über 100 Kinderbücher illustriert und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit der Silbermedaille der Society of Illustration of New York und dem renommierten italienischen Kinderbuchpreis Premio Andersen.
Die erste öffentliche Lesung findet am Dienstag, 12. November, statt (um 20 Uhr im Camerloher Gymnasium, Wippenhauser Straße 51). Die deutsche Schriftstellerin und Slavistin Slata Roschal, geboren in St. Petersburg und aufgewachsen in Schwerin, präsentiert ihren gefeierten Debütroman „153 Formen des Nichtseins“. Dabei geht es um die schwierige Identitätssuche einer jungen Frau, Mutter, Schriftstellerin und Wissenschaftlerin, die gleichzeitig Russin, Deutsche, Jüdin ist und unter Zeugen Jehovas aufgewachsen ist. Das Buch wurde 2022 für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Auch zwei hochaktuelle Jugendbücher werden vorgestellt
Am Mittwoch, 13. November, (um 18 Uhr im Jugendzentrum, Kölblstraße 2) ist Dirk Reinhardt mit seinem Jugendroman „No Alternative“ zu Gast. Der Roman wird aus der Perspektive zweier Jugendlicher erzählt: Die Tierschutz- und Klimaaktivistin Emma, die sich der fiktiven Protestgruppe „No Alternative“ anschließt, und der angehende Journalist Finn. Im Mittelpunkt der Handlung stehen aber auch die radikalen und polarisierenden Aktionen der Protestgruppe für mehr Klimaschutz – und so wird der Roman schnell hochaktuell.
Am Freitag, 15. November, (um 20 Uhr im Alten Gefängnis, Brennergasse 1) steht die 1993 geborene Schriftstellerin Nora Schramm auf der Bühne. Protagonistin ihres Debütromans „Hohle Räume“ ist Helene, eine junge Künstlerin, die wegen der bevorstehenden Scheidung ihrer seit 40 Jahren verheirateten Eltern in die süddeutsche Heimat fährt. Das Elternhaus, das sie dort vorfindet, ist ein Ort, an dem die familiäre Ordnung zerbricht – und was sowohl mit realistischen als auch mit surrealen Tönen erzählt wird.
Weiter geht es am Donnerstag, 21. November, (um 19.30 Uhr bei Bücher Pustet, Obere Hauptstraße 45) mit Martina Bogdahn. In ihrem Buch „Mühlensommer“ erzählt die Autorin warmherzig und humorvoll von der Jugend auf dem Land, der Flucht in die Stadt und davon, dass man manchmal zurückblicken muss, um sich selbst zu finden. Bogdahn ist auf einem Einödhof in Mittelfranken aufgewachsen und lebt heute in München, wo sie als Fotografin und Autorin tätig ist.
Brotbacken mit Martina Bogdahn:„Für das perfekte Brot müssen viele perfekte Momente aufeinandertreffen“
Schmatzt der Sauerteig schon? In der Mühle ihrer Eltern hat die Autorin und Fotografin Martina Bogdahn gelernt, genau hinzuhören. Und weiß: Beim Brotbacken kommt es auf das Fingerspitzengefühl an.
Der letzte öffentliche Termin steht am Freitag, 29. November, (um 18 Uhr im Junkers Café, Fischergasse 4) im Kalender. Die Journalistin Anja Reumschüssel präsentiert ihr Jugendbuch „Über den Dächern von Jerusalem“, in dem sie die Geschichte des Nahostkonflikts von den Anfängen des Staates Israel bis in die Gegenwart erzählt – und dabei historische Fakten mit den persönlichen Schicksalen der jüdischen und palästinensischen Protagonisten verbindet.
Das detaillierte Programm ist auf der Webseite des Vereins Modern Studio (modern-studio.de) zu finden.