LesermeinungenWas Männer dürfen, dürfen Frauen noch lange nicht

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Zu den Berichten: Eröffnung der Landesausstellung: Streit um Rednerliste schlägt weiter Wellen und dem Kommentar Einen Nerv getroffen in der SZ:

Ministerpräsident Söder vergleicht Bundesumweltministerin Steffi Lemke von den Grünen mit Margot Honecker - Schenkelklopfer. Wirtschaftsminister Aiwanger stellt die Grünen in eine Reihe mit Extremisten - zustimmendes Nicken. Freisings Kulturreferentin Susanne Günther findet die Eröffnung und das Konzept der Bayerischen Landesausstellung "zum Speien" - ein Ausdruck, den sie später zurücknimmt. Frage: Wem wird in einem öffentlichen Aufschrei der Rücktritt nahegelegt?

Nicht den beiden Männern, die eine demokratisch gewählte Partei beziehungsweise deren Vertreterin übel beschimpfen, sondern einer Frau, die sich über eine Ausstellung mokiert. Daraus folgt: Wenn Männer sich etwas Unerhörtes erlauben, dürfen Frauen das noch lange nicht, selbst wenn sie sich längst nicht so im Ton vergriffen haben. Zudem frage ich mich, welcher Schaden der Stadt Freising dadurch entstanden sein soll. Glaubt OB Eschenbacher wirklich, es käme deshalb ein Besucher weniger nach Freising? Oder ging es ihm nur darum, auch noch eine unqualifizierte Bemerkung mehr in die Debatte zu werfen? Genauso wie Julian Nida-Rümelin, der sich von der Formulierung "alte weiße Männer" ausgegrenzt fühlt. Mag er sich so fühlen, aber es geht nicht um Gefühle, sondern um Fakten. Fakt ist: Die Eröffnungsfeier zur Landesausstellung war dominiert von vier Männern. Frauenanteil: Null. Danke, Frau Günther, dass Sie den Finger in eine Wunde gelegt haben.

Johanna Stadler, Pettenbrunn

Der Emanzipation geschadet

Egal, ob weiblich oder männlich besetzt, erfordert das Amt des Kulturreferenten einer Stadt ein Mindestmaß an Benehmen und öffentlichem Auftreten, vor allem aber Souveränität. Dies lässt Susanne Günther vermissen und so ist sie in diesem Amt eine Fehlbesetzung. Übrigens hätte Susanne Günther mit ihrer Anwesenheit wesentlich mehr für das für sie so wichtige Thema erreichen können. Stattdessen hat sie sich in den Schmollwinkel zurückgezogen und von dort aus in vulgärer Sprache ihren Unmut kundgetan. In meinen Augen schadet dieses Auftreten von Susanne Günther der Emanzipation. Schade!

Silvia Tüllmann, Kranzberg

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