Freising:Suche nach eigener Wohnung

Sevde möchte mit ihrem Sohn das Frauenhaus verlassen

Johann Kirchberger

- Jahrelang ist Sevde von ihrem gewalttätigen Mann geschlagen und misshandelt worden. Auch der kleine Sohn bekam Schläge ab. Immer wieder versuchte Sevde zu fliehen, aber stets fand sie der Mann und brachte sie zurück. Eingesperrt in der eigenen Wohnung verbrachte sie die Tage allein mit ihrem Sohn, ohne soziale Kontakte. Ausreichend Essen gab es nur, wenn der Ehemann das Geld nicht für Drogen ausgegeben hatte. Als er sie wieder einmal geschlagen und sich auch am Kind vergriffen hatte, beschloss Sevde in ein Frauenhaus zu gehen, in eine andere Stadt, dorthin, wo er sie nicht finden konnte.

Sehr verschüchtert und ängstlich waren Mutter und Kind anfangs. Sie mussten erst lernen, Vertrauen zu fassen und sich auf andere Menschen einzulassen. Mittlerweile geht es den beiden besser. Sevde hat Anschluss gefunden zu anderen Müttern, der kleine Sohn hat gelernt, mit anderen Kindern zu spielen. Er ist ein sehr fröhlicher kleiner Bursche geworden, der gut mit Gleichaltrigen zurecht kommt.

Nun geht es darum, einen weiteren wichtigen Schritt auf den Weg in die Selbständigkeit zu finden: Sevde ist auf der Suche nach einer eigenen Wohnung. Aber sie braucht Unterstützung dabei, sich ein eigenes Reich zu schaffen und es wohnlich einzurichten. Der kleine Bub hat zwar mittlerweile Freunde gefunden, aber er würde sich an Weihnachten auch über ein paar Spielsachen freuen. Der "Adventskalender für gute Werke", das Spendenhilfswerk der Süddeutschen Zeitung möchte Sevde und ihrem Sohn eine kleine Weihnachtsfreude machen, damit sie das Frauenhaus verlassen und auf eigenen Beinen stehen kann.

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