Genossenschaftliches Wohnen im Steinpark:Das Konzept der Bewerbergruppe Wagnis eG mit der Initiative Freisam hat überzeugt

Genossenschaftliches Wohnen im Steinpark: Das freie Gelände nördlich des Steinparks geht an eine Wohnbaugenossenschaft. Das Konzept der Bewerbergruppe Wagnis eG mit der Initiative Freisam hat überzeugt.

Das freie Gelände nördlich des Steinparks geht an eine Wohnbaugenossenschaft. Das Konzept der Bewerbergruppe Wagnis eG mit der Initiative Freisam hat überzeugt.

(Foto: Marco Einfeldt)

Wohnungen für alle: Die Stadt Freising möchte im nördlichen Bauabschnitt des Steinparks genossenschaftliches Bauen und Wohnen fördern. Die Gewinner des Konzeptvergabeverfahrens stehen nun fest.

Von Charline Schreiber , Freising

Neue Wohnformen und ein vielfältiges Wohnangebot sollen die letzten freien Flächen im Steinpark bestimmen. Dafür hat die Stadt Freising ein Konzeptvergabeverfahren für genossenschaftlichen Wohnungsbau gestartet, indem nicht der höchstgebotene Preis für das Grundstück, sondern das beste Konzept gewinnt. Jetzt ist die Vergabe an eine Genossenschaft beschlossene Sache.

Das Konzept der Bewerbergruppe Wagnis eG mit der Initiative Freisam hat die Stadt überzeugt. In der Sitzung vom 21. Juli wurde der Beschluss gefasst, dass die Gruppe in die Reservierungsphase eintreten und die Konzeptbausteine in einem gemeinsamen Prozess mit der Stadt Freising weiterentwickeln soll. Der Wettbewerb wurde ausgelobt, weil die Stadt Menschen aus allen Bevölkerungsschichten und Preissegmenten attraktiven Wohnraum zur Verfügung stellen und die Bewohner in die Planung mit einbeziehen möchte. Auch Angebote für die Nachbarschaft, Nachhaltigkeit und der städtebauliche Impuls spielen nach Angaben der Stadt eine entscheidende Rolle. Insgesamt sollen im nördlichen Bauabschnitt des Steinparks 80 Wohneinheiten entstehen, die preisgünstig und von Eigenbedarfskündigungen ausgeschlossen sind.

Von Anfang April bis Ende Mai wurde die Konzeptvergabe ausgeschrieben, insgesamt drei Bewerbungen sind bei der Stadt Freising in dieser Zeit eingegangen. Die Gruppen musste sich einem Vergabegremium stellen, das aus Vertretern der Politik und Verwaltung sowie aus Architekturbüros bestand. Vorsitzende des Gremiums war Dritte Bürgermeisterin Birgit Mooser-Niefanger. Alle Bewerberkonzepte wurden anschließend intensiv diskutiert, am Ende setzen sich die Visionen der Gruppe Wagnis eG und der Initiative Freisam durch.

Das Genossenschaftsprojekt soll an der Gemeinschaft orientiert sein

Die Kerngruppe Freisam besteht aus rund 40 aktiven Freisinger Bürgern, die das Konzept "gemeinschaftlich - gesellschaftlich - finanziell - baulich" verfolgen. "Wir wünschen uns ein gemeinschaftsorientiertes Genossenschaftsprojekt, in dem bewusst ein soziales Netzwerk aufgebaut wird. Nachbarschaft und Wohnanlage werden in Selbstverwaltung von den Bewohnern organisiert und gepflegt", heißt es auf der Webseite der Initiative. Demnach sollen im Rahmen des Bauprojekts Co-Working-Spaces und Gästezimmer entstehen, eine Werkstatt, Arbeitsräume und Gemeinschaftsräume aber auch gemeinschaftlich nutzbare Dachterrassen, Gärten, Grünflächen und Ruhezonen. Dabei werden auch Mobilitätskonzepte mit Car-Sharing und Lastenrädern bedacht. "Für die Gebäude planen wir eine nachhaltige langlebige Bauweise: einfach bauen ohne übertriebene Technik mit hoher Aufenthaltsqualität", so die Initiative weiter.

Bis Ende 2026 sollen die Wohnungen im Steinpark bezugsfähig sein. Die fachlichen Planungen werden von Hirner & Riehl Architekten und den Grabner Huber Lipp Landschaftsarchitekten übernommen. Nun gehen Wagnis eG und Freisam erst einmal in die Reservierungsphase, die maximal 18 Monate andauert. Anschließend steht der Vertragsschluss eines Erbbaurechtsvertrages und die Eingabe des Bauantrages an. Im Frühjahr 2024 werden die konkretisierten Planungen dem Stadtrat vorgestellt. "Die Stadt Freising freut sich, dass mit der Arbeit dieses leistungsfähigen Teams das Quartier am Steinpark sicher weiter gestärkt wird", so die Stadt.

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