Klimafreundliche Freisinger Stadtplanung:Nerds für Nachhaltigkeit

Im Rahmen eines globalen Hackathons wollen Johannes Sommer und Ali Zoubair mit ihrem Projekt "Greenscreen" helfen, Städte und Gemeinden nachhaltiger zu planen.

Von Lena Meyer, Freising

Bei einem Hackathon wird ein bestimmtes Thema vor Ort und in kurzer Zeit bearbeitet. Oftmals wird eine Datenanalyse vorgenommen oder eine Software entwickelt. Software, Datenanalyse, Hackathon. Diese Worte klingen nach Pizza im Keller und schweren, kastenförmigen Computern - eben nach Nerds. Der Freisinger Johannes Sommer und Ali Zoubair, ein Softwareentwickler aus Marokko, ändern dieses klischeebehaftete Bild: Mit ihrem Projekt "Greenscreen" wollen sie einen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit leisten und helfen, Städte und Gemeinden nachhaltiger zu planen.

Das Projekt findet im Rahmen des "Amazon Sustainability Data Initiative (ASDI) Global Hackathon" statt, der bis Dienstag, 30. August, läuft. Die Firma Amazon stelle auch ein Preisgeld von etwa 100.000 Euro, so Sommer, dieser Hackathon sei ein "großes Ding". Ihm gehe es allerdings nicht um den Preis, sondern viel eher darum, innovative Ideen zu entwickeln.

Anhand von Satellitenbildern werden Vegetation oder Asphalt ins Verhältnis gesetzt

Anhand von frei zugänglichen Satellitenbildern von der Domstadt aus den vergangenen fünf Jahren wollen Sommer und Zoubair Grünflächen überwachen und sie mit versiegelter Fläche ins Verhältnis setzen. Wie das in ungefähr gelingen soll, erklärt Sommer so: Zunächst müssten die Satellitenbilder von Freising gesammelt und zusammengetragen werden. Da es sich um Bilder handelt, bestehen sie aus einer Vielzahl kleiner Pixel. Diese werden dann nach Farbinformation ausgewertet - das bedeutet, es wird bestimmt, ob es sich hierbei um Vegetation oder Asphalt handelt. Die Daten und Informationen werden anschließend verrechnet und analysiert. Eine Zu- und Abnahme von Grünflächen kann somit erfasst und visualisiert werden. Die Analyse könne auf jede andere Stadt übertragen werden, erklärt Sommer, davon könnte nicht nur Freising profitieren. Damit unterstütze das Projekt die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, so Sommer. Er selber wisse nicht, wie das Ergebnis aussehen werde und sei "gespannt, was die Analyse bringt".

Doch eins wisse er: Dass auch die Bürgerinnen und Bürger von dem Ergebnis profitieren können. Die Analyse werde online einsehbar sein und zeige den Menschen auf, was zukünftig in der Stadtplanung verändert werden müsse, sagt Sommer. Das sei für alle interessant. Deswegen können sich auch interessierte Stadtplanerinnen, Landschaftsarchitekten, aber auch Programmierer oder Interessenten mit IT-Erfahrung bei Johannes Sommer unter greenscreen@sommergis.de melden.

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