Einblick ins Stadtmuseum:Der Beginn einer Erfolgsgeschichte

Einblick ins Stadtmuseum: Erinnerungsblatt.

Erinnerungsblatt.

(Foto: Römer/Stadtmuseum Freising)

Eine Lithografie erinnert an die Verlegung der Zentralen Landwirtschaftsschule nach Weihenstephan.

Von Peter Becker, Freising

"100 Einblicke in das Freisinger Stadtmuseum", so lautet der Titel des 45. Sammelbandes des Historischen Vereins Freising. Er gibt mit ausgewählten Objekten einen Überblick über die vielfältige Sammlung des Stadtmuseums, die mehr als 6000 Objekte aufweist. Die Publikation zeigt einen Querschnitt durch die Freisinger Geschichte von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Mit Vorfreude blickt der Historische Verein der Eröffnung des neuen Stadtmuseums entgegen, wenn diese Fundstücke wieder aus dem Depot ans Licht geholt werden. Einen Vorgeschmack darauf bietet eine Serie der SZ Freising, in der ausgewählte Exponate vorgestellt werden. Heute: Erinnerungsblatt der Zentralen Landwirtschaftsschule Weihenstephan 1852.

Die Lithografie erinnert an die Verlegung der Zentralen Landwirtschaftsschule von Schleißheim auf den Weihenstephaner Berg im Jahr 1852. Schon kurz nach der Säkularisation 1803 waren dort in den Klostergebäuden staatliche Lehreinrichtungen für Forst- und Landwirtschaft sowie Gartenbau untergebracht worden. Die Ansiedlung der Landwirtschaftsschule bedeutete eine Aufwertung des Weihenstephaner Bergs und zugleich den Beginn einer bis heute währenden Erfolgsgeschichte.

"Die Lithografie ist ein originelles Zeugnis des Wirkens der Künstlerfamilie Ellmer in Freising", schreibt Stadtmuseumsdirektorin Ulrike Götz in der aktuellen Ausgabe des Sammelblatts. Zugleich ist sie ein Beleg für deren enge Zusammenarbeit mit dem Verleger Anton Unthal. Dieser lebte am Wörth und war mit der Künstlerfamilie eng befreundet.

Die kolorierte Kreidelithografie zeigt als prägendes Motiv die Korbinianslinde, die 1865 abgebrannt ist. Der Heilige Korbinian soll sie selbst gepflanzt haben. Der Baum gliedere das Blatt geschickt in zahlreiche einzelne Bilder, schreibt Ulrike Götz. Sie zeigen Szenen aus der Landwirtschaft sowie der geschichtlichen Entwicklung des Ortes: vom historischen Benediktinerkloster und dem Stift Sankt Veit hin zu den neuen landwirtschaftlichen Versuchs- und Lehreinrichtungen.

Eingebettet ist das Motiv in die oberbayerische Landschaft um Freising mit Isar und Moosach. Diese symbolisieren die Flussgöttinnen links und rechts vom Stamm der Linde; ergänzt durch zahlreiche allegorische Darstellungen. Entworfen hat die Lithografie Peter Ellmer der Ältere, umgesetzt hat sie Peter Ellmer der Jüngere. Gedruckt wurde sie 1853 im Verlag Anton Unthal in Freising. In den Bestand des Stadtmuseums gelangte die Lithografie etwa um 1905 durch Oberstleutnant Clemens von Seckendorff.

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