Freising:Stadt prüft Südosttangente

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Entlastung für Bürger in Lerchenfeld wird indes angezweifelt

Von Kerstin Vogel, Freising

Dieses Versprechen hatte der Oberbürgermeister vor einer Woche bei der Bürgerversammlung in Lerchenfeld leicht geben können: Als dort das Thema Verkehrsbelastung aufkochte und verärgerte Bürger unter anderem den Weiterbau des Südrings zur B 11 forderten, kündigte Tobias Eschenbacher an, dass sich der Planungsausschuss des Stadtrats schon in seiner nächsten Sitzung damit befassen werde. Der Stadt lag bereits seit den Kommunalwahlen im Frühjahr ein mehrere Punkte umfassender Antrag der Freien Wähler vor, der unter anderem eben den Bau einer parallel zur Autobahn verlaufenden Südosttangente beinhaltete. Zumindest soll nun untersucht werden, ob diese zusätzliche Umgehung überhaupt die erhoffte Entlastung vor allem der Anlieger von Erdinger und Katharina Mayr-Straße bringen würde - das haben die Stadträte im Planungsausschuss am Dienstag so entschieden.

Eine Stellungnahme des Büros Transver hat darauf aufmerksam gemacht, dass der vorgeschlagene Südring längere Wege für die Autofahrer bedeuten würde. Damit aber würden weitere Maßnahmen erforderlich, um den Verkehr auch tatsächlich auf die neue Strecke zu zwingen. Einige Stadträte, darunter Anton Frankl (FSM) und Manfred Drobny (Grüne), zweifelten den Nutzen einer weiteren Umfahrung ebenfalls an. Robert Weller, der im Namen der Freien Wähler dafür warb, den Südring wenigstens zu untersuchen, betonte noch einmal die enorme Belastung der Lerchenfelder und deutete an, dass dort offenbar sogar eine Bürgerinitiative gegründet werden solle.

Überprüft werden soll außer dem Südring auch, ob aus Lärmschutzgründen für Falken-, Haggerty-, Jagd- und Katharina-Mair-Straße eine Beschränkung auf Tempo 30 angeordnet werden kann. Die Freien Wähler hatten zwar die Einrichtung einer generellen Tempo-30-Zone von 22 bis 6 Uhr beantragt, das ist jedoch aus rechtlichen Gründen auf Hauptverkehrsadern nicht möglich - derartiges geht nur, wenn eben Lärmgrenzwerte überschritten werden. Auch das als "Sofortmaßnahme" geforderte Durchfahrverbot für Lastwagen auf dem genannten Straßenzug scheitert an der Rechtslage. Aufgrund fehlender Ausweich- und Umleitungsstrecken sei eine derartige Regelung aktuell nicht durchsetzbar, hieß es im Ausschuss.

© SZ vom 29.10.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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