Stadtpfarrkirche:Letzter Feinschliff für St. Georg

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Letzte Arbeiten am Portal von St. Georg auf der Südseite vor dem Festgottesdienst am Sonntag. (Foto: Marco Einfeldt)

Das Gotteshaus in der Freisinger Innenstadt strahlt nach einer Schönheitskur in frischen Farben. Am Sonntag feiert die Pfarrgemeinde mit Kardinal Reinhard Marx den Abschluss der Renovierung – nur am Fuß des Turmes steht noch ein kleines Gerüst.

Von Petra Schnirch, Freising

Kardinal Reinhard Marx kommt an diesem Sonntag, 17. November, nach Freising, um in der Stadtpfarrkirche die gelungene Renovierung von St. Georg zu feiern. Ganz abgeschlossen ist die Sanierung allerdings noch nicht. Am Sockel des Turmes seien weitere Schäden entdeckt worden, sagt Verwaltungsleiterin Elisabeth Maier. Deshalb steht hier ein kleineres Gerüst. Oben am Turm aber ist es verschwunden und Maier ist erleichtert, dass in den vergangenen drei Jahren nichts passiert ist. Bis Januar sollen auch die letzten Arbeiten erledigt sein.

Der Festgottesdienst beginnt am Sonntag um 10.30 Uhr, anschließend lädt die Pfarrgemeinde zu einem Stehempfang ins Sankt-Georg-Haus, Rindermarkt 3. Der Termin steht schon länger fest und sollte wegen der ausstehenden Arbeiten nicht mehr verschoben werden. Denn der größte und schwierigste Teil ist geschafft, Langhaus und Turm strahlen wieder in teils neuen Farben.

Mit neuer Farbe und neuer Kupferhaube ist die Freisinger Stadtpfarrkirche wieder ein Schmuckstück. (Foto: Marco Einfeldt)
Der Großteil des Gerüsts ist abgebaut, nur am Turm-Sockel sind noch Restarbeiten zu erledigen. (Foto: Marco Einfeldt)

Das 530 Jahre alte Gotteshaus ist seit August 2021 aufwendig renoviert worden. Fachleute sanierten den Dachstuhl des Langhauses und deckten das Dach neu ein. Die Außenfassade wurde gereinigt und gestrichen, beschädigte Fenster wurden repariert. Auch der Turm erhielt einen frischen Anstrich, die Zwiebelhaube wurde neu mit Kupfer verkleidet, der Dachstuhl des Turms musste ebenfalls saniert werden. Diese Arbeiten erwiesen sich als herausfordernd, weil die Schäden erheblich größer waren als gedacht, wie Elisabeth Maier schildert. Außerdem hatten die Restauratoren dort oben nur wenig Platz.

Ziel war ursprünglich, die Renovierung bis zum Beginn des Korbiniansjahres im Frühjahr 2024 abzuschließen. Das ist zwar nicht gelungen, auch das weithin sichtbare Gerüst oben am Turm blieb länger als geplant. Angesichts der Schäden, die dort beseitigt werden mussten, ist Elisabeth Maier dennoch zufrieden. Auch, weil der finanzielle Rahmen trotz gestiegener Baukosten eingehalten werden konnte.

Etwa 6,2 Millionen Euro kostete die Renovierung. Auf die Kirchenstiftung St. Georg entfielen 300 000 Euro. Zuschüsse gab es von der Bayerischen Landesstiftung (124 000 Euro), dem Bezirk Oberbayern (50 000 Euro) und der Stadt Freising (20 000 Euro). Den Großteil mit rund 5,7 Millionen Euro finanzierte die Erzdiözese München und Freising.

Nach längerer Pause können Besucherinnen und Besucher künftig wieder den grandiosen Ausblick vom Kirchturm auf die Stadt genießen. Voraussetzung dafür war der Einbau eines Brandschutzraums im Inneren. Dort sind die Menschen im Notfall in Sicherheit, bis die Feuerwehr mit einer langen Drehleiter eintrifft. An der Balustrade des Balkons fehlt derzeit noch das Gitter, das soll in den nächsten Tagen eintreffen. Im Turmstüberl sind künftig auch die Inschriften des alten Kupferdachs der Turmzwiebel zu sehen. Sie waren bei der Renovierung entdeckt worden.

Verwaltungsleiterin Elisabeth Maier freut sich über die gelungene Renovierung von St. Georg, auch die Inschriften wurden erneuert. (Foto: Johannes Simon)

Eine Turmbesteigung soll, vermutlich von Frühjahr 2025 an, wieder samstags sowie auf Anfrage möglich sein, in Gruppen mit maximal zehn Personen und in Begleitung eines Führers. Geplant ist zudem, den imposanten Dachstuhl bei Führungen zugänglich zu machen.

St. Georg stammt aus dem 15. Jahrhundert, 1494 war der Kirchenbau fertiggestellt worden. Größere Schwierigkeiten gab es über die Jahrhunderte mit dem Turm – auch wegen des schlechten Untergrunds. Den heute noch bestehenden Turm errichtete Stadtbaumeister Antonio Riva von 1681 bis 1689. Im Laufe der Zeit standen bei St. Georg immer wieder Renovierungen an. Im Jahr 2003 erhielt die Kirche einen neuen Altaraufsatz, Tabernakel und Ambo. Die Raumschale wurde damals in ihr ursprünglich vorgesehenes Erscheinungsbild zurückversetzt.

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