An der Moosach in Freising:Einsiedler verrät sich durch Schüsse

Einsiedler-Hütten an der Moosach am Rande der Freisinger Altstadt

In zwei Hütten an der Moosach am Rande der Freisinger Altstadt hat offenbar ein Einsiedler gelebt. Schüsse haben die Polizei auf seine Spur gebracht.

(Foto: Polizei/oh)

Die Polizei schnappt einen 48-Jährigen vor zwei Holzhütten in einem Dickicht. Er verstößt gegen das Waffengesetz, bunkert Marihuana und wildert Fische.

Von Kerstin Vogel, Freising

In zwei Holzhütten an der Moosach hatte es sich ein 48-Jähriger Freisinger bequem gemacht - doch am Samstagabend übertrieb er es mit dem wilden Leben als Einsiedler: Gegen 21.50 Uhr meldete ein Anwohner über den Notruf der Polizei, dass er aus dem Bereich Veitsmüllerweg/Johannisstraße mehrere Schüsse gehört habe. Weil es eine dorthin geschickte Streife der Polizei ebenfalls knallen hörte, wurden die umliegenden Dienststellen sowie ein Polizeihubschrauber alarmiert. Mit Unterstützung aus der Luft versuchten schließlich 17 Streifen aus Freising, Neufahrn, Moosburg, Erding und vom Münchner Flughafen festzustellen, woher die Schüsse gekommen waren.

"Aus großer Entfernung" bemerkten die Beamten schließlich einen Feuerschein in einem stark bewaldeten Bereich entlang der Moosach, konnten allerdings aufgrund des starken Bewuchses und der Dunkelheit nicht dahin vordringen, wie es im Polizeibericht heißt. Erst durch den Einsatz des Hubschraubers fand sich ein Weg, bereits aus der Luft hatten die Beamten einen Menschen gesehen, der vor einem Lagerfeuer lag. Als die Einsatzkräfte schließlich dort angekommen waren, stellten sie fest, dass ein Mann neben dem Feuer eingeschlafen war. Unmittelbar neben seiner rechten Hand lag eine Schreckschusspistole. Der offensichtlich stark angetrunkene Herr wurde geweckt und befragt. Er leugnete, die Schüsse abgegeben zu haben und gab an, hier im Wald zu wohnen, wo er sich zwei Holzhütten zu eigen gemacht habe. In seiner Behausung fanden die Beamten anschließend diverse Munition und leere Patronenhülsen, 40 Gramm Marihuana, einen Wurfstern, ein Kampfmesser sowie zwei frisch gefangene Forellen.

Der 48-Jährige wurde wegen der Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz, das Waffengesetz und das Strafgesetzbuch - Fischwilderei - vorläufig festgenommen.

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