„Mit Bestürzung“ hat die Schulfamilie des Freisinger Josef-Hofmiller-Gymnasiums auf den Hass und die Intoleranz von Unbekannten reagiert, die in der Nacht zum Sonntag zwei an der Schule aufgehängte Regenbogenflaggen abgeschnitten, zerrissen und demonstrativ in den Mülleimer gesteckt hatten. Die beiden Fahnen waren erst wenige Tage zuvor gehisst worden, wie es in einer Mitteilung aus dem Landratsamt zu dem Vorfall heißt.
Der Arbeitskreis „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ der SMV habe sie auf Wunsch vieler Schülerinnen und Schüler und in Absprache mit der Schulleitung gekauft und aufgehängt, da sie als Symbol für Vielfalt, Offenheit und Respekt auch zu den Werten der Schule passten. Bei dieser Tat handele es sich nicht nur um Sachbeschädigung, sondern auch um eine politisch motivierte Straftat, stellt die Schulleitung klar. Bieten lassen will man sich das am „Joho“ aber auf gar keinen Fall, weshalb Schulleiterin Susanna Räde spontan Nähzeug besorgt und mit der Unterstützung mehrerer Lehrkräfte die Flaggen wieder zusammengenäht hat. Im Anschluss haben die Hausmeister die Fahnen wieder gehisst, wie das Landratsamt weiter schildert.
Symbol für Vielfalt, Toleranz und eine offene Gesellschaft
„Die Regenbogenflagge ist ein weltweites Symbol für Vielfalt, Toleranz und eine offene Gesellschaft. Sie steht für Respekt, für das Recht jedes und jeder Einzelnen auf Selbstbestimmung und gegen jede Form der Diskriminierung“, wird Räde zitiert. Der Hass, der aus dieser Tat spreche und die Überzeugung, dass Werte wie Toleranz, Pluralismus, Weltoffenheit und Nächstenliebe Abfall seien, widersprächen nicht nur dem Schulprofil als, sondern auch einem anständigen und reflektierten Bekenntnis zur freiheitlich, demokratischen Grundordnung.