Freising:Prop berät zu Essstörungen

Diese gehören zu den häufigsten chronischen Störungen der Psyche

Essstörungen gehören laut der Suchtberatungsstelle Prop zu den häufigsten chronischen Störungen der Psyche im Erwachsenenalter. Experten diskutierten immer wieder, ob Essstörungen zu den Suchterkrankungen oder den Zwangserkrankungen zu zählen sind. Fakt sei, das Essen wird, ähnlich wie andere Suchtmittel, benutzt, um psychische Situationen und Belastungen auszugleichen. Somit hätten Essstörungen psychische Hintergründe, wirkten sich jedoch körperlich aus und seien einer Sucht sehr ähnlich.

Deshalb bietet die Freisinger Suchtberatungsstelle Prop e.V. Betroffenen Hilfe an. Essstörungen gliedern sich laut Prop in ein Zu-viel-Essen, ein periodenweises Vielessen mit anschließendem Erbrechen oder in ein Hungern. Allen drei Krankheitsgruppen ist gemeinsam, dass ihnen aus der existenzsichernden Funktion des Essens ein psychosomatisches Problem erwachsen ist. Betroffene haben ein gestörtes Verhältnis zum Essen und zu ihrem Körper. Mit dem gestörten Essverhalten sind starke Selbstwertprobleme und starke Selbstzweifel verbunden.

Wie jede Sucht führen auch Essstörungen zu körperlichen Beeinträchtigungen. Dahinter liegen in der Regel tiefer liegende psychische Probleme, wie Depressionen und Ängste, aber auch Störungen in der sozialen Umgebung. Auch die Emotionen können flacher durch die Essstörung werden. Nichts spüren müssen, das scheint neben der Euphorie, die durch das Hungern ausgelöst werden kann, ein Hauptziel vieler Mädchen und Jungen, Frauen und Männer zu sein. Nach wie vor sind Frauen häufiger betroffen als Männer, wobei Letztere mit einem veränderten Bild von Männlichkeit in der Öffentlichkeit sehr wohl aufzuholen scheinen.

Die Freisinger Suchtberatungsstelle Prop e.V. hilft bei allen vier Formen von Essstörungen, Magersucht, Ess-Brechsucht, Essanfällen und Übergewicht. Die Beratung umfasst allgemeine Informationen, auch über weiterführende Behandlungsmöglichkeiten, akute Krisenintervention, Hinweise zu Selbsthilfegruppen und therapeutischen Wohngruppen, aber auch zu stationären Psychotherapien, wie sie etwa im Klinikum Freising angeboten werden. Anlaufstelle ist die Suchtberatungsstelle Freising mit der Außenstelle Moosburg (08161/54 90 80) oder per Mail an freising@prop-ev.de. Auch eine telefonische Beratung ist jederzeit möglich. Infos gibt es unter www.prop-ev.de.

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