„Make Freising great again!“ Ja, langsam wird es Zeit dafür. Freising war einmal groß, und soll es wieder werden. Freising war ein Fürstbistum, mit einem eigenen Bischof, der als Fürst über ein weltliches Herrschaftsgebiet regierte und niemandem, außer dem Kaiser, Rechenschaft schuldig war. Freising hatte Besitzungen wie die Grafschaft Ismaning, die Herrschaft Burgrain oder die Grafschaft Werdenfels mit Garmisch, Partenkirchen und Mittenwald. Die höchste Erhebung im Hochstift Freising war die Zugspitze. Dazu kamen Besitzungen in Österreich, Südtirol und Slowenien, Weingüter in der Wachau und mit dem Freisinger Hof eine stattliche Dependance in Wien.
Freising war Residenzstadt, hatte seit 724 einen eigenen Heiligen, bekam vor mehr als 1000 Jahren das Marktrecht verliehen und auf dem Domberg ließen es sich die geistlichen Herren, die meist adeliger Herkunft waren, recht gut gehen. Sogar eine eigene Brauerei hatten sie. Man war ja in Bayern, wenngleich man nicht zum Herzogtum Bayern gehörte. Die Bischöfe besaßen den Reichsfürstenrang und ihr Titel lautete: „Von Gottes Gnaden Wir Bischof von Freising und Fürst des Heiligen Römischen Reiches“. Zugegeben, das Hochstift war insgesamt nicht übermäßig groß, aber Freising war selbständig, also irgendwie great.
Doch dann kam dieser Napoleon, überzog uns mit Reformen und das Fürstbistum Freising wurde 1803 samt seiner weltlichen Besitzungen dem Kurfürstentum Bayern zugeschlagen. Aus war es mit dem schönen Leben auf dem Domberg. Kein Bischof mehr, keine Klöster mehr, alles was möglich war, wurde nach München verlegt. Zu unseren Erzfeinden. Schließlich haben die Münchner unter Heinrich dem Löwen 1158 unsere Isarbrücke bei Oberföhring abgefackelt und uns sprudelnder Steuereinnahmen beraubt.
Wer weiß, wie alles ausgegangen wäre, was aus Freising hätte werden können, ohne Brückenbrand und ohne die napoleonischen Kriege. Vielleicht wäre dann heute Freising nicht nur das Herz Altbayerns, sondern dessen Metropole und nicht nur auf Platz 19 unter den bayerischen Städten. Höchste Zeit also, die Geschichte zu korrigieren, Freising great again zu machen.
Münchner müssen draußen bleiben
Zunächst sollten wir die alten Stadtmauern wieder errichten und niemand mehr hereinlassen, der uns nicht nützlich ist. Vor allem Münchner sollten an den Stadttoren zurückgewiesen werden. Seine finanziellen Probleme sollte der Stadtrat durch einige Sondervermögen beheben und sich nicht länger vorschreiben lassen, wie viel Geld er wozu und warum ausgeben darf. Die Stadt sollte die Infrastruktur ertüchtigen, Schienen untertunneln, Straßen neu bemalen und natürlich müsste militärisch aufgerüstet werden, etwa durch den Bau neuer Kasernen. Drei hatten wir ja schon mal. Geblieben sind ein altes Stabsfeldgebäude und der Bunker Fridolin bei Untergartelshausen, aber das reicht nun mal nicht, um die Bedeutung Freisings zu demonstrieren.
Zum Glück haben wir einen eigenen Flughafen, auch wenn der nach Franz Josef Strauß benannt ist und gelegentlich als Erdinger Flughafen bezeichnet wird. Der muss umbenannt werden in Flughafen Freising und jeder bestraft werden, der das nicht mitmacht. Das wird dann auch den orangefarbenen Mann in den USA beeindrucken, und Freising unter seinen Atomschirm schlüpfen lassen. Zum Dank kaufen wir ihm einige seiner schönen roten Käppis ab und lassen darauf „MFGA“ drucken.