Süddeutsche Zeitung

Freising:Nordostumfahrung ist eröffnet

Am Montagvormittag ist die neue Nordostumfahrung ohne großes Brimborium eröffnet worden, der geplant Festakt fiel wegen Corona aus.

Von Alexandra Vettori, Freising

Die Männer von der Straßenmeisterei des Staatlichen Bauamts haben die Absperrgitter dann doch schon am Montagvormittag entfernt und nicht, wie angekündigt, am Mittag und die neue Nordostumfahrung von Freising ohne Brimborium einfach frei gegeben. Eigentlich war ein Festakt vorgesehen für das 4,2 Kilometer lange und 42 Millionen Euro teure Straßenstück, das den Verkehr aus dem Norden künftig um Freising herum leiten soll. Doch wegen Corona zerschnitt kein Minister das rote Band, der Nieselregen hätte ohnehin eine eher ungemütliche Angelegenheit daraus gemacht.

Keine Stunde später fahren die ersten vereinzelten Autos auf dem neuen Stück B 301, das als Bundesstraße komplett vom Bund finanziert wurde. So gab es auch keinen Aufschrei in Rathäusern und Landratsamt, als im Laufe der vierjährigen Bauzeit die Kosten aus dem Ruder liefen, ursprünglich waren nur 29 Millionen kalkuliert. Allgemeine Preissteigerungen und der nötige Neubau, statt Sanierungen zweier Brücken wurden als Hauptursache genannt.

In Freising erhofft man sich jetzt deutlich weniger Durchgangsverkehr

Im Freisinger Rathaus begrüßte man den Start der Nordostumfahrung, erhofft man sich doch deutlich weniger Durchgangsverkehr in der Stadt. Immerhin sei die B 301 eine wichtige Verbindung der nördlich von München gelegenen Landkreise in die Metropolregion. "Die konsequente Nutzung wird sich aber sicherlich erst einspielen müssen", räumte Rathaussprecherin Christl Steinhart ein. Ein Wermutstropfen war, dass die B 301 weiter mitten durch die zu Freising gehörende Ortschaft Erlau führt und erst südlich davon in einem Kreisel nach Osten zur Staatsstraße St 2350 abzweigt, in die sie bei Marzling mündet. Grund für die Trasse, so Steinhart, seien die "äußerst bewegte Topografie und die naturschutzfachliche Bedeutung" des Raumes gewesen.

Dass der Eingriff in den Naturraum Amperleite ein erheblicher war, hatte der Bund Naturschutz während des Genehmigungsprozesses immer wieder zu Felde geführt. Immerhin führt das neue Straßenstück durch einen Bereich, der bisher vom großen Verkehr komplett verschont war.

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