Süddeutsche Zeitung

Update:Neustifter hoffen auf Kompromiss für das Erdbeerfeld

Anwohnerinitiative ruft zur Beteiligung an von der Stadt angekündigter Dialogveranstaltung auf .

Von Kerstin Vogel, Freising

Die Stadt Freising hat für Freitag, 20. Mai, um 19 Uhr zu einer "Dialogveranstaltung" eingeladen, bei der sie ausführlich zum aktuellen Stand der Planungen für das neue Wohnquartier auf dem Neustifter Feld informieren will - und die Anwohnerinitiative, die sich in dem Freisinger Stadtteil gebildet hat, hofft nun, dass es bei diesem Termin in der Luitpoldhalle richtig voll wird. "Bitte nehmen Sie diese wichtige Chance wahr, um deutlich zu machen, dass auch Sie für eine angemessene Bebauung des Areals und die Erhaltung des besonderen Charakters unseres Stadtteils eintreten", heißt es in einem via Mail verbreiteten Aufruf - und: "Auch wenn Sie nicht im direkten Umfeld des Neustifter Felds wohnen: Denken Sie an die bereits heute starken Beeinträchtigungen beim Verkehr und der Parksituation und die erwartete Zunahme der Fahrzeuge und Verkehrsbewegungen in ganz Neustift." Als Ziel formuliert die Anwohnerinitiative einen "vertretbaren Kompromiss".

Bis zu 135 neue Wohnungen sind geplant

Erstmals hatten sich die Neustifter im Juni vergangenen Jahres mit einer Stellungnahme an die Stadt gewendet, in der vor allem die ursprünglich kolportierte Planung mit bis zu 180 neuen Wohnungen auf dem früheren Erdbeerfeld und der bis zu fünfstöckige Geschosswohnungsbau kritisiert worden waren. Diese Pläne stünden im Gegensatz zur gewachsenen Bebauung in Form vieler, gestalterisch in die Ortsstruktur eingebetteter oder liebevoll renovierter ein- bis zweistöckiger Einfamilien- und Reihenhäuser.

Diese erste Stellungnahme sei mittlerweile von 830 Bürgerinnen und Bürgern unterzeichnet worden, heißt es in der aktuellen Mail der Initiative - die gleichwohl anerkennt, dass die Planung inzwischen reduziert wurde. Die Stadt Freising hatte zuletzt von 135 geplanten Wohneinheiten gesprochen, mit am Rand des Quartiers dreigeschossigen, innerhalb auch viergeschossigen Wohneinheiten. Sofern Stadt und Investor tatsächlich eine Reduzierung des baulichen Umfangs erwögen, würde man das begrüßen, hatten die Anwohner noch im März an die Stadt geschrieben: "Dies könnte, verbunden mit weiteren verkehrstechnischen Maßnahmen einen möglichen Kompromiss darstellen."

Gefordert wird auch ein großräumiges Verkehrskonzept

Wiederholt wurden bei dieser Gelegenheit die "zentralen Forderungen der Neustifter Bürgerschaft, die eine maßvolle, nachhaltige, den Charakter des Stadtteils Neustift erhaltende Bebauung des Areals sicherstellen sollen". Dazu zählt unter anderem eine Begrenzung der Gebäudehöhen auf zwei, maximal drei Geschosse. Außerdem soll eine Reduzierung der Stellplatzzahl durch Befreiung oder Ablösung nicht möglich sein. Zufahrten zu oberirdischen Stellplätzen, Anlieferzonen sowie Zu- und Abfahrten zu Tiefgaragen sollen auf alle angrenzenden Straßen verteilt und für Neustift soll ein großräumiges Verkehrskonzept erstellt werden.

Mit der Dialogveranstaltung wird die Stadt einer Bitte der Anwohner jedenfalls schon mal entsprechen: einer Bürgerversammlung zur ernstgemeinten Beteiligung. Vorsorglich wird um Anmeldung gebeten (zPE-Bauleitplanung@freising.de).

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5578967
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/bt
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.