Neufahrn:Wenn der Blackout wirklich kommt

Der Neufahrner Gemeinderat hat einem Vorsorgekonzept im Fall eines Stromausfalles zugestimmt. Die Turnhalle am Jahnweg soll technisch ausgerüstet und ein Stromaggregat beschafft werden.

Von Francesca Polistina, Neufahrn

Einen Blackout hat wahrscheinlich jeder und jede erlebt: plötzlich ist das Licht weg, der Kühlschrank ist aus. Innerhalb kurzer Zeit ist das Problem meistens behoben, doch was, wenn es zu einem großflächigen und langandauernden Stromausfall kommt? Extreme Wetterbedingungen, Cyberangriffe oder Fehler bei Bauarbeiten können dazu führen, dass dieses Szenario auch hierzulande eintritt: Wahrscheinlich ist es zwar nicht, ausgeschlossen aber auch nicht.

Das bayerische Innenministerium und das Landratsamt Freising haben deshalb die Gemeinden aufgefordert, sich zu wappnen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Folglich hat der Neufahrner Gemeinderat in seiner Sitzung am 27. Februar einem Vorsorgekonzept zugestimmt. Konkret geht es um die Errichtung eines mit Notstrom versorgtem SOS-Punktes, auch "Leuchtturm" genannt, und um die Beschaffung eines mobilen Notstromaggregats.

Bei Katastrophenschutz-Leuchttürmen handelt es sich um erste Anlaufstellen für Bürgerinnen und Bürger, die in Betrieb genommen werden, wenn der Stromausfall voraussichtlich mehrere Stunden andauert. Dort sollen die Menschen Informationen erhalten und erste Hilfe erfahren, auch die Arbeit von Spontanhelfern soll von dort aus koordiniert werden. Lademöglichkeiten für das Handy und ein Wlan-Hotspot sollen gegebenenfalls auch zur Verfügung stehen.

Konkret soll als stationärer Leuchtturm in Neufahrn die zukünftige Turnhalle am Jahnweg fungieren: Weil der Neubau der Halle zwar fortgeschritten aber noch nicht abschlossen ist, können kurzfristig die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, um dort ein Notstromaggregat anzuhängen. Die Kosten für eine Anschluss- und Einspeisemöglichkeit für Notstrom belaufen sich nach Schätzung einer Fachfirma auf knapp 24 000 Euro.

Zusätzlich zu den Anschlussmöglichkeiten muss auch ein Notstromaggregat angeschafft werden. "Von der Feuerwehr wird dieses Projekt begrüßt und unterstützt, da aktuell nur in den Räumen der Feuerwehr Neufahrn Kapazitäten für eine größere Anzahl von Bürger:innen bestehen", heißt es in der Beschlussvorlage. Laut Vorschlag der Feuerwehr soll es sich dabei um ein mobiles Aggregat handeln, das auf einem vorhandenen Anhänger transportiert werden könnte und dadurch an mehreren Plätzen einsetzbar wäre. Aktuell sind die Lieferzeiten lang und betragen mindestens zwei Jahre, die Kosten dafür (zirka 50 000 Euro laut der Gemeinde) sollen im Haushalt für das Jahr 2025 eingeplant werden.

Übrigens, auch privat kann man sich vorbereiten: der Landkreis Freising empfiehlt, alternative Lichtquellen wie beispielsweise Taschenlampen oder Kerzen bereitzuhalten und auf eine ausreichende Ladung von Laptop, Mobiltelefon und Powerbanks zu achten. Und ja, ein bisschen Bargeld kann auch nicht schaden, denn den Weg zum Geldautomaten kann man sich bei Stromausfällen auch sparen.

Zur SZ-Startseite

Energiewende in Neufahrn
:Ein Plan für die Windenergie

Ein 2,8 Quadratkilometer großes Areal südlich der Ortschaften Neufahrn und Mintraching, gilt nach Ansicht des Bauamtes für die Errichtung von Windrädern "als uneingeschränkt geeignet".

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: