Autobahn A 92:Gefährliche Fahrmanöver

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Verkehrsteilnehmende fahren rückwärts auf der Autobahn oder wenden, um einem Stau zu entgehen.

Von Peter Becker, Freising

"Unglaubliche Szenen" haben sich nach Angaben der Freisinger Verkehrspolizei am Samstagnachmittag auf der Autobahn A 92 in Richtung Deggendorf abgespielt. Taxifahrer nutzten eine Rettungsgasse, um schneller voran zu kommen. Verkehrsteilnehmende wendeten auf der Autobahn oder fuhren rückwärts, weil sie in einem Stau die Geduld verloren hatten. Die Ursache für diesen war, dass ein 34-jähriger Fahrer eines Lastwagens in die rechte Leitplanke gefahren war. Er blieb unverletzt, doch durch die Wucht des Aufpralls wurde der Tank des Fahrzeugs beschädigt. Mehrere hundert Liter Diesel ergossen sich deshalb über die drei Spuren der Autobahn.

Die Fahrstreifen mussten nach Angaben der Polizei zwischen den Anschlussstellen Eching-Ost und Freising-Süd zeitweise gesperrt werden. Aufgrund des verschmutzten Erdreichs wurde das Freisinger Landratsamt informiert. Eine Spezialfirma rückte an, um die Fahrbahn zu reinigen. Die Freiwillige Feuerwehr Neufahrn war ebenfalls mit umfangreichen Einsatzkräften zur Stelle.

Taxifahrer nutzen die Rettungsgasse, um schneller vorwärts zu kommen

Weil die Reinigung der Fahrbahn einigen Verkehrsteilnehmenden offenbar zu lang dauerte, verloren sie die Geduld. Einsatzkräfte der Polizei, die zur Unfallstelle fuhren, bemerkten zwei Taxifahrer, die ungeniert und widerrechtlich die gebildete Rettungsgasse nutzten, um ihre Fahrt fortsetzen zu können. Sie wurden angehalten und angezeigt. Gelohnt hat sich ihre Eile nicht: Beide erwartet nun ein Fahrverbot, zwei Punkte in Flensburg und mehr als 200 Euro Bußgeld.

Unmöglich war auch das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmenden. Diese fuhren in der Nähe der Autobahnausfahrt Eching-Ost teilweise rückwärts oder wendeten, um wieder von der Autobahn herunterzukommen. Ein Zeuge fertigte nach Angaben der Polizei Videos von den Szenen an. Die Polizei appelliert angesichts der Ereignisse an die Vernunft aller Verkehrsteilnehmenden, solche gefährlichen Fahrmanöver zu unterlassen.

Der Lastwagenfahrer gab indessen an, von einem schwarzen BMW von der Fahrbahn abgedrängt worden zu sein. Mögliche Zeugen können sich bei der Verkehrspolizei melden (08161/9520).

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