Zum 50. Geburtstag der Freisinger Musikschule:Die Innenstadt wird zur ganz großen Bühne

Zum 50. Geburtstag der Freisinger Musikschule: DTMB, das steht für "die tolle Musikschul Band", gab unter der Leitung von Stephan Treutter Big Band-Sound zum Besten.

DTMB, das steht für "die tolle Musikschul Band", gab unter der Leitung von Stephan Treutter Big Band-Sound zum Besten.

(Foto: Marco Einfeldt)

Mit einem breit gefächerten Konzertprogramm begeistern die jungen Musikerinnen und Musiker in verschiedenen Ensembles ihr Publikum und machen deutlich, was in der langen Corona-Zeit gefehlt hat.

Von Katharina Aurich, Freising

Auf vielen kleinen Open Air-Bühnen haben große und kleine Schüler der Musikschule Freising und ihre Lehrer am Samstag in der Freisinger Innenstadt ein großes Publikum unterhalten. Ihre Musik passte wunderbar zu der ausgelassenen Stimmung an diesem warmen, sonnigen Frühlingstag. Mit dem Ohrwurm "Freude schöner Gotterfunken" eröffnete ein Ensemble aus jungen Nachwuchsmusikern den besonderen Konzerttag. Mit viel Pathos beschreibt diese Ode "An die Freude" von Friedrich Schiller eine Gesellschaft gleichberechtigter Menschen, die durch das Band der Freude und der Freundschaft verbunden sind - was könnte in Kriegszeiten passender sein? Ludwig van Beethoven vertonte dieses Gedicht.

"Es ist unglaublich schön, dass wir wieder Gigs spielen können"

Mit Schwung und Inbrunst spielten die Musiker vor dem Marcushaus, dicht gedrängt standen die Zuschauer vor ihnen. Die Freude begleitete die Musikschüler und ihr begeistertes Publikum sichtbar und hörbar während des ganzen Konzerts. Doch es ging um noch viel mehr: "Es ist unglaublich schön, dass wir wieder Gigs spielen können", bekannte der Trompeter Johannes Rühl, der seinen Notenständer zusammen mit den anderen Musikern "Der tollen Musikschulband", kurz: DTMB, unter der Leitung von Stephan Treutter vor der Sperrer-Bank aufgebaut hatte und die Vorübergehenden mit Big Band-Sound unterhielt. Nach der schwierigen Corona-Zeit dürsteten alle nach Erlebnissen im Freien, nach Zusammensein und Livemusik, bekannten die Musiker.

Anlass dieses besonderen Konzerts war das 50. Jubiläum der Freisinger Musikschule. Das Programm der verschiedenen Ensembles hatte für jeden Geschmack etwas zu bieten: Kammermusik, bayerisch-böhmische Blasmusik, Pop, Rock und Jazz. Auf der gesamten Länge der Oberen und Unteren Hauptstraße, im Bereich vor der Stadtbibliothek und im Amtsgerichtgarten zeigten die Musikschüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften ihr Können.

Zum 50. Geburtstag der Freisinger Musikschule: Im Amtsgerichtsgarten begeisterte die Bandklasse der Realschule Gute Änger ihre Zuhörerinnen und Zuhörer.

Im Amtsgerichtsgarten begeisterte die Bandklasse der Realschule Gute Änger ihre Zuhörerinnen und Zuhörer.

(Foto: Marco Einfeldt)

Auch die Kooperationspartner der Musikschule, die Paul-Gerhardt-Schule, die Realschule Gute Änger und die Karl-Meichelbeck-Realschule waren mit ihren Bands, Orchestern und Bigbands musikalisch vertreten. Über 200 Mitwirkende habe die Musikschule auf die Beine gebracht, die Jüngsten seien sechs Jahre alt, freute sich Musikschulleiter Odilo Zapf, der gegen Mittag den Klängen der Stadtkapelle vor dem Furtner-Bräu zuhörte. Bis kurz vor dem Konzert sei nicht klar gewesen, wo die Musiker sitzen könnten, dann kam jedoch die Information, dass die frisch geteerte Fläche vor dem Furtner getrocknet sei und sich gut als Bühne eigne, schilderte Zapf.

Natürlich ist der Aufwand für die mehr als 30 Programmpunkte groß gewesen

Der Musikschulleiter freute sich besonders über den großen Einsatz der Ensembleleiter seiner Schule, die dieses Konzert mit ihren Schülern ermöglicht hatten. Und sogar zwei Klaviere habe man in die Innenstadt gestellt, um den Pianisten Gelegenheit zu geben, authentisch ihr Können zu zeigen. Natürlich sei der Aufwand für die über 30 Programmpunkte groß gewesen, gibt Zapf auf die Frage danach zu. Zumal ja auch das gesamte Equipment in die Innenstadt transportiert werden musste.

Zum 50. Geburtstag der Freisinger Musikschule: Auch die Pianisten der Musikschule durften ihr Können zeigen, darunter Nikolaus Roider mit seiner Klavierlehrerin Christiane Wenzel.

Auch die Pianisten der Musikschule durften ihr Können zeigen, darunter Nikolaus Roider mit seiner Klavierlehrerin Christiane Wenzel.

(Foto: Marco Einfeldt)

Überall sah man Menschengruppen, vor allem Familien, mit Notenständern in den Händen und Instrumentenkoffern beladen durch die Gassen zu ihren provisorischen Bühnen gehen, mit einem Lächeln auf den Gesichtern. Die Mühe habe sich gelohnt, waren sich alle einig. Vielleicht gebe es eine Wiederholung, überlegt Odilo Zapf. Die Freisinger Innenstadt mit ihrem begeisterten Marktpublikum hat jedenfalls ihre Feuertaufe als ganz große Bühne, zusammengesetzt aus vielen Kleinen, bestanden.

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