Event-Arena am Flughafen:Verkehrskollaps im Schlepptau

Im Wahlkampf waren alle für Klimaschutz. Dazu passt die geplante große Veranstaltungshalle am Flughafen nicht.

Von Birgit Goormann-Prugger

Natürlich erscheint die Idee zunächst verlockend. Vielleicht kommt ja sogar Adele, oder Elton John, womöglich sogar Helene Fischer. Auch die Stadt Freising könnte sich dann ein bisschen sonnen im Glanz und Glamour der Stars, die in der neuen Event-Arena am Flughafen direkt vor ihre Haustür auftreten. Das wäre doch endlich mal etwas Schönes, das die Landeshauptstadt der Region überlassen würde, sozusagen als Ausgleich für die Belastungen, die sie durch den Flughafenbau tragen muss. Warum nur freuen sich dann nicht alle darüber? Mit Undankbarkeit hat das nichts zu tun.

Das Echo auf das geplante Großprojekt war von Anfang an sehr unterschiedlich und es ist es nach wie vor. Die einen sehen darin eine Chance für die Region und die Stadt Freising, in der immer wieder der Wunsch nach einem Kongresszentrum laut wird. Die anderen sehen vor allem negative Auswirkungen auf das ohnehin belastete Flughafenland. Sowohl die Grünen-Stadträtin Susanne Günther als auch der Freisinger VCD-Kreisvorsitzende Alfred Schreiber haben Recht mit folgender Ansicht: Wer die Klimakrise wirklich ernst nimmt, der kann dieses Großprojekt nicht genehmigen. Klimaschutz, Nachhaltigkeit und die Mobilitätswende, das waren die großen Themen im Bundestagswahlkampf. Der Jugend, die dafür immer wieder auf die Straße gegangen ist, hat man versprochen, "wir haben Euch gehört, wir tun jetzt etwas." Und jetzt will man ein Projekt durchdrücken, das eben genau dem zuwiderläuft?

350 000 Autos mehr pro Jahr und eine Zunahme der Flüge um acht Prozent. So steht es nach Aussagen der Freisinger Grünen- Stadträtin Susanne Günther im Verkehrsgutachten für das Großprojekt. Das ist mehr, als diese Region im Dauerstau verkraften kann.

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