Durchstarten als Sängerin :"Das ist mein Weg"

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Der neue Song von Sophie Fellner heißt "Dreamer". Er erscheint am 18. Februar - und der Titel ist für die Sängerin ein bisschen auch Programm.

(Foto: oh)

Sophie Fellner aus Langenbach will Sängerin werden, seit sie ein Kind ist. Bei einem Wettbewerb hat sie einen Produktionstag in einem professionellen Studio gewonnen und will sich jetzt voll und ganz auf die Musik konzentrieren.

Von Charline Schreiber, Langenbach

Schon als sie ein Kind war, wollte Sophie Fellner aus Langenbach Sängerin werden. Etwas anderes als Musik hat es für sie nie gegeben. Jetzt hat die Sängerin und Songschreiberin den Bayern 2-Wettbewerb "Steckbrief des Jahres" gewonnen. Ende Januar durfte die Künstlerin darum einen Produktionstag in den Studios des Bayerischen Rundfunks erleben.

Gerade weil die Musik ihre Leidenschaft sei, freue sie die Auszeichnung umso mehr, erzählt Fellner. Der "Steckbrief" ist ein Format, in dem Bayern 2 jeden Monat Musikerinnen und Musiker aus Bayern vorstellt. Die drei besten Künstler oder Künstlerinnen des Jahres werden dann Ende Dezember bei einer öffentlichen Publikumsabstimmung gekürt. Fellner bewarb sich spontan im Dezember um die Auszeichnung und die Möglichkeit in den Studios des Bayerischen Rundfunks Musikaufnahmen in Bild und Ton zu produzieren.

Zwei Wochen lang konnten Familie und Freunde, aber auch fremde Menschen, die Fellner mit ihrer Musik begeisterte, für sie abstimmen. "Dann ging alles ganz schnell", erinnert sie sich. Mit 64 Stimmen Vorsprung gewann sie das Online-Voting und durfte daraufhin mit dem Bayerischen Rundfunk eine Akustik-Session aufnehmen.

"Es war schön, einmal außerhalb des eigenen Studios Songs aufzunehmen", erzählt sie. In dem eigenen Studio in Abensberg arbeitet die 26-Jährige seit etwa einem Jahr mit dem Produzenten Stephan Ebn zusammen, der bereits mit renommierten internationalen Künstlern wie Gianna Nannini auf der Bühne und im Studio tätig war. Mitte des vergangenen Jahres veröffentlichte Sophie Fellner so ihre ersten, professionell produzierten Songs "Blue", "Close to you" und "Drunk on Life".

Angefangen, eigene Songs zu schreiben und damit bei Schulkonzerten aufzutreten, hatte Sophie Fellner im Alter von 15 Jahren. Gitarre spielt sie, seit sie zwölf Jahre alt ist, Klavierunterricht hat sie mit 16 bekommen. Mit ihrem besten Freund an der Gitarre nahm die Newcomerin 2015 ihre erste "EP" auf, damals noch Elektropop, heute hat sie sich dem klassischen Pop verschrieben. Auch wenn die Musik für sie immer an erster Stelle steht, wie sie sagt, hat sie im Bachelor und nun auch im Master Amerikanistik studiert. Dafür zog Fellner nach Berlin, auch mit dem Gedanken, dort musikalisch Fuß zu fassen. Immer wieder trat sie auf offenen Bühnen auf, Karrieretüren öffneten sich ihr in der Hauptstadt aber nicht. Aktuell schreibt die Musikerin ihre Masterarbeit, wohnt durch das Corona-bedingte Online-Studium aber wieder in München. In den vergangenen zwei Pandemiejahren nutzte Fellner ihre Zeit, um Songs zu schreiben, im Studio zu arbeiten und ihre musikalischen Grundlagen zu festigen. Ganz im Stillen, wie sie erzählt. Auch dem Gesangsunterricht habe sie sich viel gewidmet, um das Instrument zu trainieren, das sie immer dabei hat: Ihre Stimme.

Ihre Emotionen drückt Fellner am liebsten über die englische Sprache aus, es falle ihr so leichter, die Worte zu finden, die ihre Gefühlslage spiegelten, verrät sie. Oft kommen der 26-Jährigen die Ideen wellenartig, manchmal fällt ihr eine Songzeile direkt vor dem Schlafen gehen ein. "Da muss man schnell sein, sonst fliegt die Idee weiter", weiß sie. Für solche Fälle habe sie immer ein Notizbuch dabei oder neben dem Bett einen Zettel und einen Stift liegen. So könne sie ihre Einfälle am besten festhalten. Fellner schreibt über das Leben, die Freiheit, das zu tun, was ihr wichtig ist.

In ihrem neuen Song "Dreamer", der in dieser Woche - am 18. Februar - erscheinen wird, geht es genau darum: An sich und seine Träume zu glauben und ihnen treu zu bleiben, unabhängig davon, was die Freunde im Umfeld für Lebenspläne haben. Sie habe festgestellt, dass sie jetzt in einem Alter sei, indem ein Teil ihrer Freunde sich entscheide, eine Familie zu gründen oder sich in einem Job zu festigen. Sophie Fellners Aufmerksamkeit gilt derzeit aber ausschließlich der Musik und sie betont: "Das ist mein Weg. Das ist genau das, was ich immer wollte."

Unterstützung erhalte sie viel aus ihrem Umfeld, besonders von ihrer Tante, freut sich Fellner. "Es ist wichtig, einen Anlaufpunkt zu haben, der einen ermutigt, weiterzumachen." Ihr nächstes großes Ziel ist es, ihre nächste professionell produzierte EP einem breiteren Publikum zu präsentieren. Im März soll die Platte mit fünf Songs erscheinen. Der Singer-Songwriterin ist es wichtig, dass dabei nicht ihre Person, sondern ihre Musik im Vordergrund steht. So wie es auch bei ihren musikalischen Vorbildern sei.

Sie mag vor allem den irischen Künstler Dermot Kennedy. Seine Herangehensweise, Lieder zu schreiben, inspiriere sie immer wieder, ihre Gedanken nicht zu verstecken. Auch die US-amerikanische Sängerin und Songautorin Julia Michaels, die insbesondere für andere große Popkünstler wie Justin Bieber und Selena Gomez, schreibt, bewundere sie. Auch sie selbst will in Zukunft mit anderen Künstlern zusammenzuarbeiten und für diese Songs schreiben.

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