Gerade noch hat sie im SZ-Interview ihre sportlichen Träume formuliert, jetzt hat sie Teile davon auch schon verwirklicht. Alexandra Massury, 15-jährige Nachwuchs-Motocross-Fahrerin unter der Flagge des MSC Freisinger Bär, ist am vergangenen Sonntag im polnischen Gdansk nach zwei an Spannung nicht zu überbietenden Läufen Europameisterin bei den Frauen in der Klasse bis 125 Kubikzentimeter (ccm) geworden. In der Gesamtwertung der EM - die Ergebnisse der Kategorie bis 250 ccm werden hinzugenommen - landete sie auf dem hervorragenden vierten Platz.
Hauchdünner Vorsprung auf Danee Gelissen
Als Führende der 125er-Wertung war Massury angereist, mit einem hauchdünnen Vorsprung von zwei Punkten auf ihre ärgste Widersacherin Danee Gelissen aus den Niederlanden. Als sie im ersten Lauf prompt den Kürzeren zog, war klar: Wer von den beiden im zweiten Lauf die Nase vorne hat, bringt den EM-Titel mit nach Hause. "Mit so viel Ruhe wie es mir möglich war, bin ich dann da rein gegangen", beschrieb Alexandra Massury ihre Gefühlslage vor dem wichtigsten Rennen ihres bisherigen Lebens. Das funktionierte. Sie heftete sich an den Auspuff der führenden 250er-Pilotin, konnte dadurch einen Vorsprung auf Gelissen herausfahren und rauschte als Erste bei den 125er-Bikes vor der Holländerin ins Ziel.
Ihr Fazit der Reise durch das Baltikum mit den letzten drei Rennen der Saison: "Die EMX Women so zu beenden ist ein unfassbares Gefühl. Es ist noch immer wie ein Traum für mich. Auch wenn die EMX jetzt vorbei ist, freue ich mich auf die restliche Saison mit vielen coolen Rennen, unteranderem auch auf ein paar mit den Jungs."