Freising:Mit der Stadt verwurzelt

Die Resonanz auf die Neugestaltung der Innenstadt ist überwiegend positiv, dass in der Unteren Hauptstraße aber nur ein Baum gepflanzt werden konnte, daran stören sich viele Freisinger. In der Oberen Hauptstraße, dem aktuellen Bauabschnitt, aber wird das anders. Dort und in der Bahnhofstraße sind nach Auskunft der Stadt 17 Baum-Standorte geplant, gepflanzt werden sollen unterschiedliche Arten. Mehr sei nicht möglich, da im Boden jeweils eine Fläche von von fünf mal fünf Metern frei von Sparten sein muss, erklärt Pressesprecherin Christl Steinhart. Auch der Platzbedarf für Feuerwehr, Bushaltestellen oder Schleppkurven müsse berücksichtigt werden. "Insgesamt wird der Bereich deutlich mehr Bäume aufweisen als vor dem Umbau", sagt Steinhart. Zudem würden, wo es möglich ist, Fassadenbegrünungen vorgesehen und mobiles Grün in Pflanzkübeln realisiert. Mit begrünten Fassaden oder Garagendächern hat die Stadt im historischen Kern nach eigenem Bekunden kein Problem. Im Gegenteil: Man fördere fast jegliche Art von Begrünung in der Altstadt, betont Steinhart. So würden durch die Gestaltungssatzung beispielsweise Bepflanzungen in Hof und Garten gefordert - und bei entsprechenden Voraussetzungen auch gefördert. Dies beinhalte grundsätzlich auch Fassaden und Dächer. Ein weiteres Instrument, um das zu erreichen, seien Bebauungspläne. Über die Festsetzungen dort forciere die Stadt "die Etablierung von Grün sowohl in der Innenstadt sowie im gesamten Stadtgebiet". Zudem gebe es mit dem Erlass der Stadtgrünverordnung ein Werkzeug, um bestehenden Baumbestand zu halten und Neupflanzungen zu fördern. Durch die derzeit laufende Klimaanpassungsstudie Freising 2050 (Klaps 50), für die die Stadt als Modellkommune ausgewählt wurde, solle zudem ein "fundierter Anwendungskatalog an Maßnahmen erarbeitet werden". Dieser solle auch begrünte Stadträume und die Verbesserung der Frischluftversorgung zum Ziel haben, insbesondere in den dicht bebauten Innenstadtbereichen, die vom Klimawandel besonders betroffen sind. Politik und Verwaltung bekämen dadurch eine Umsetzungshilfe. Die Ergebnisse dieser Studie werden für Mitte 2022 erwartet. Ein Aktionsplan soll bei der Umsetzung helfen. Als einen weiteren Baustein nennt Steinhart das Baumförderprogramm "Mit unserer Stadt verwurzelt". Im Herbst erhielten Gartenbesitzer erneut Zuschüsse für den Kauf von insgesamt 100 regional gezogenen Obst- und blühenden Zierbäumen. Und wo immer möglich, wolle die Stadt zudem an eigenen Gebäuden und auf kommunalen Flächen aktiv werden, versichert Steinhart, und Maßnahmen umsetzen. Der Arbeitskreis Stadtgrün hofft, künftig in diesen Prozess mitwirken zu können. Anfang kommenden Jahres soll ein Gespräch mit Verantwortlichen aus dem Rathaus stattfinden.

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