Freising:Leitfaden für die Altstadt

Planungsausschuss stimmt Gestaltungshandbuch zu

Von Kerstin Vogel, Freising

"Echt. Schön. Freising": Mit diesem Titel ist das neue Gestaltungshandbuch zur Entwicklung der Freisinger Innenstadt überschrieben, das am Mittwochnachmittag im Planungsausschuss des Stadtrats vorgestellt und für gut befunden wurde. Endgültig zustimmen muss allerdings noch der Gesamt-Stadtrat. Optisch noch eher an eine Zeitschrift als ein Buch erinnernd, fasst der präsentierte Entwurf eine fortgeschriebene Gestaltungssatzung für die Altstadt und Informationen zum Kommunalen Förderprogramm übersichtlich zusammen, verdeutlicht den Geltungsbereich und präsentiert bereits gelungene Beispiele einer denkmalgerechten Sanierung.

Gleich mehrere Seiten sind in der Broschüre den Dächern, dem Dachaufbau, den Gauben und Dachfenstern gewidmet, schließlich gibt es "nicht so viele Städte, die man von oben sehen kann", wie es einleitend mit Hinweis auf den Domberg heißt. Weiter geht es um Bestimmungen für Außenwände und Fassaden, um Hauseingänge, Türen und Tore, um Fenster und Fensterladen, um Vorgaben für Läden und die Gastronomie sowie um die Beleuchtung, die Begrünung und die Gärten. Daneben erfahren private Bauherren, wo und wie sie finanzielle Unterstützung erhalten und welche steuerlichen Vorteile sie aus einer Sanierung geltend machen können.

Im Ausschuss war noch einmal ausführlich erläutert worden, wie ein aus den verschiedenen Innenstadt-Akteuren zusammengesetzter Lenkungskreis die neue Gestaltungsfibel erarbeitet hat - in einem vier Jahre währenden, teilweise zähen Prozess, wie Planungsreferent Franz Bernack (FSM) sagte: "Aber jetzt ist etwas Vernünftiges dabei herausgekommen."

Auch die Ziele, die mit dem Handbuch verfolgt werden, wurden im Ausschuss noch einmal kurz zusammengefasst. Der alte Gebäudebestand ist demnach zu erhalten und zu pflegen. Veränderungen sollen sich in die historische Umgebung einfügen und "einen architektonischen Mehrwert generieren" - und Fehlentwicklungen sollen Zug um Zug beseitigt werden. Die Innenstadt soll als Wirtschafts- und Handelsstandort gestärkt werden, man will die typische Funktionsmischung aus Wohnen, Einzelhandel, Verwaltung und Kultur erhalten und unter anderem auch den notwendigen Verkehr innerhalb des Altstadtrings reduzieren.

Die Verwaltung verspricht sich von dem Gestaltungshandbuch unter anderem einen vereinfachten Ablauf der Genehmigungen. Es soll eine kostenlose Sanierungsberatung geben, bei der ein Sanierungsarchitekt Bauwilligen einmal im Monat für eine individuelle Beratung zur Verfügung steht. Ebenfalls interessant für Eigentümer in der Altstadt: Für Sanierungsvorhaben innerhalb des Geltungsbereichs wird ein kommunales Förderprogramm aufgelegt, von dem die privaten Bauherren profitieren können. Der dafür einzurichtende Fördertopf wird von der Stadt Freising und der Regierung von Oberbayern befüllt und kann für künftige Maßnahmen in Anspruch genommen werden. Grünen-Stadträtin Charlotte Reitsam warb dafür, diesen Topf bei den nächsten Haushaltsberatungen auch mit genügend Mitteln auszustatten: "Das ist ein Riesensprung nach vorne im Sinne einer klimafreundliche Stadtgestaltung."

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