Landtagswahl in Bayern:Die SPD rüstet sich für den Wahlkampf

Landtagswahl in Bayern: Die SPD sorgt sich auch um die medizinische Versorgung im Landkreis Freising.

Die SPD sorgt sich auch um die medizinische Versorgung im Landkreis Freising.

(Foto: Johannes Simon)

Bei einem Pressegespräch stellen die Kandidaten für den Land- und Bezirkstag ihre Ziele vor. Auch erste Spitzen in Richtung CSU sind zu bemerken. Vor allem natürlich beim Thema Startbahn

Von Peter Becker, Freising

Ein Hauch von Wahlkampf liegt schon in der Luft. Und so lassen die Sozialdemokraten im Landkreis die ersten Spitzen in Richtung CSU los. Einen "sehr schäbigen Erpressungsversuch", so bezeichnete Bundestagsabgeordneter Andreas Mehltretter während der Neujahrspressekonferenz der SPD die jüngste Äußerung von Ministerpräsident Markus Söder. Der hatte beim Neujahrsempfang der örtlichen CSU gesagt, so lange Florian Herrmann gewählt werde, gebe es keine dritte Startbahn am Flughafen. im Erdinger Moos. Doch die werde sich nicht durch eine weitere CSU-Regierung erledigen, sondern erst, wenn diese abgewählt werde, stellte Mehltretter fest.

Der Bundestagsabgeordnete setzte noch eins drauf. Die CSU habe den Ausbau der Windkraft regelrecht verschlafen. Das gefährde den Wirtschaftsstandort Bayern. Denn Unternehmen ließen sich bevorzug dort nieder, wo billige Energie zu haben ist. Mit dem "Wind-an-Land-Gesetz" soll das Ruder jetzt herumgerissen werden. Mehltretter ist positiv davon überrascht, welche Betriebsamkeit jetzt in den Kommunen herrscht, günstige Standorte für Windräder auszuweisen. Es gelte jetzt politisch Rückgrat zu zeigen, auch wenn einige Leute über das Aufstellen von Windkraftanlagen im Landkreis nicht begeistert sein werden.

Natürlich stellten sich die Kandidaten für die vorstehenden Wahlen im Herbst vor. Mit dem Fachkräftemangel in der Region und der Ausbildung junger Menschen beschäftigt sich Alina Graf. Während Andere über längere Arbeitszeiten oder Tarifflucht redeten, betrachte die SPD den Stellenmarkt aus Sicht des Arbeitnehmers. Graf möchte die Sichtbarkeit der Frauen in der Politik erhöhen. Dazu sind Aktionen am Frauentag (8. März) und Equal-Pay-Day (4. März) geplant.

Graf legt einen weiteren Schwerpunkt auf die Verbesserung des Radwegenetzes im Landkreis Freising. Geplant ist unter anderem eine Fahrradrallye in Neufahrn, bei dem Radwege spielerisch entdeckt werden können.

Listenkandidat Victor Weizenegger hat dagegen den öffentlichen Nahverkehr im Fokus. Das 49-Euro-Ticket nutze Niemandem, wenn die Ortschaften nicht vernünftig an den Nahverkehr angebunden seien, sagte er. Jeder Landkreis müsse Mitglied in einem Verkehrsverbund sein, fordert er. Die Busverbindungen müssten über Landkreisgrenzen hinweg führen. Ein weiterer Schwerpunkt ist für Weizenegger der Wohnungsmarkt, der in der Region überhitzt sei. Die Regierung unternehme nichts. "Sorgen und Nöte der Menschen werden ignoriert", stellte er fest.

Landtagswahl in Bayern: Der SPD-Kreisverband Freising zieht mit Listenkandidat Victor Weizenegger (von links), Direktkandidatin Alina Graf und Bezirkstagskandidat Michael Firlus in den Wahlkampf.

Der SPD-Kreisverband Freising zieht mit Listenkandidat Victor Weizenegger (von links), Direktkandidatin Alina Graf und Bezirkstagskandidat Michael Firlus in den Wahlkampf.

(Foto: SPD.)

Kandidat für den Bezirk ist Michael Firlus. Zu dessen Aufgaben gehört unter anderem die Versorgung der Landkreise mit Einrichtungen, welche die Gesundheit betreffen. Firlus richtet sein Augenmerk insbesondere auf die psychische Gesundheit. "Auf dem Land schaut es da schlecht aus", beurteilt er die Versorgung mit entsprechenden Einrichtungen.

Überhaupt Gesundheit: Kreisrat und Stellvertretender Kreisvorsitzender Herbert Bengler warnte davor, dass der Landkreis in eine medizinische Unterversorgung hineinlaufen könnte. Nach Allgemeinärzten, die eine Praxis auf dem Land übernehmen, müsse man lange suchen. Moosburg sei ebenso unterversorgt wie Langenbach. Der Ort könnte gut und gerne zwei Ärzte vertragen könne, sucht aber derzeit händeringend nach Jemanden, der eine frei werdende Praxis übernehmen könnte.

Bengler sitzt im Krankenhausausschuss des Kreistags. Es gelte, das Klinikum für die Zukunft gut aufzustellen. Wie das aussehen könnte, darüber soll eine entsprechende Veranstaltung im Wahlkampf Aufschluss geben.

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