Auch Fahrgäste im Landkreis Freising profitieren, wenn die Stadt und der Landkreis Landshut Anfang 2026 dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) beitreten. Zumindest, wenn sie in Richtung Landshut unterwegs sind. Einzeltickets werden dann deutlich günstiger. Details sind zwar noch keine bekannt. Grünen-Landtagsabgeordneter Johannes Becher, selbst Pendler und kritischer Beobachter der Entwicklung bei der Bahn, geht davon aus, dass der Landshuter Hauptbahnhof in Zone acht eingestuft wird, analog zu anderen Bereichen südöstlich von München.
Eine Fahrt von Freising in die niederbayerische Bezirkshauptstadt würde dann – laut der aktuellen Preistabelle - 8,10 Euro kosten, bisher sind es 13,60 Euro. Ab Moosburg fallen 6,10 Euro statt wie bisher 7,50 an. Nach Bruckberg oder Gündlkofen ist es von dort aus sogar nur eine Kurzstrecke. Vor dem Beitritt, zum nächsten Fahrplanwechsel Ende 2025, werden die Ticketpreise aber wohl noch einmal angehoben. Auch mit MVV-Tageskarten fährt man künftig günstiger als mit dem Bayern- oder Regio-Ticket Donau-Isar. Außerdem kann man damit die Stadtbusse benutzen.
Für Monatskarten dürfte die Erweiterung des MVV-Gebiets keine Rolle spielen. Mit 58 Euro ist das Deutschlandticket sehr viel attraktiver. Für Pendler sei dieses Angebot „von elementarer Bedeutung“, sagt Becher. Sollte es wegfallen, hätten die Leute künftig „deutlich weniger in der Familienkasse“.
Mit dem Einsatz neuer Züge haben sich seit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember auch die zuvor oft chaotischen Verhältnisse auf der Bahnstrecke von Moosburg über Freising nach München verbessert. Die Waggons bieten mehr Sitzplätze. Allerdings müssten Fahrgäste teils noch immer stehen, berichtet Becher. Ein Manko sei die „unzureichende Beschilderung der ersten Klasse“. Er erlebe jeden Tag, dass Fahrgäste versehentlich dort Platz nehmen, was lange Diskussionen mit den Zugbegleitern zur Folge habe. „Mit sechs Piktogrammen wäre das Problem zu lösen“, sagt Becher.
Er hofft auch, dass der Wegfall der Acht-Uhr-Verbindung ab Moosburg Richtung München doch noch rückgängig gemacht wird. Vor einem neuen Vorstoß will der Grünen-Politiker die Auslastung der übrigen Züge in der Früh beobachten. Fakt ist, dass Pendler mit dem Zug, der um 7.52 Uhr dort hält, eine Viertelstunde länger unterwegs sind.