Reden wir über:Leichtigkeit in schwierigen Zeiten

Reden wir über: Luitpold Klassen als Klinik-Clown.

Luitpold Klassen als Klinik-Clown.

(Foto: Michaela Ranftl/oh)

Luitpold Klassen spricht über Motivation und Auftritte der Klinik-Clowns

Von Sina Schweikle, Freising

Mit fröhlichen Visiten treten die Freisinger Klinik-Clowns seit 24 Jahren in Krankenhäusern und Senioreneinrichtungen zwischen Aschaffenburg und Garmisch-Partenkirchen auf. Inzwischen 68 Clowns sind in dem gemeinnützigen Verein engagiert, der auch durch Spenden aus dem SZ-Adventskalender unterstützt wird. Am Sonntag, 20. März, zeigen die Clowns ihre aktuelle Parade in den Freisinger Senioreneinrichtungen Heiliggeist-Pflege und Heiliggeistspital. Grund genug für ein Gespräch mit Clown Luitpold Klassen über Freude in düsteren Zeiten.

Was treibt Sie an?

Wir dürfen den Menschen in den Pflegeheimen mit einem besonderen Programm, unserer Clownsparade, ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das bringt Farbe in den Alltag und Leichtigkeit in diesen doch schwierigen Zeiten.

Wie schaffen die Klinik-Clowns das?

Unsere "Clownsparade" ist ein choreographiertes Programm. Wir nennen es "Flash". Das bedeutet, dass wir am jeweiligen Heim auftauchen und unsere Parade für rund 20 Minuten aufführen.

Wie kann man sich diese Parade denn vorstellen?

Es werden insgesamt fünf Clowns vor Ort sein, die tanzen, jonglieren, musizieren und vieles mehr. Das ist für die Clowns, die Bewohner und auch für das Personal eine große Freude.

Eine große Freude, auch, weil Sie während der Corona-Pandemie nicht auftreten konnten?

In den vergangenen zwei Jahren haben wir trotzdem versucht, die Menschen in den Pflegeheimen zum Lachen zu bringen. Wo wir nicht ins Haus durften, haben wir zum Beispiel in Höfen gespielt, über Zoom Clownsvisiten stattfinden lassen und den Heimbewohnern auch kleine Geschenke gemacht. Die Reaktionen der Bewohner und des Pflegepersonals berühren einen doch sehr. Und man lechzt quasi danach, diesen Menschen ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern.

Nach so langer Pause - mussten die Clowns denn viel üben?

Natürlich. Sie haben sich im Vorlauf mehrere Male getroffen und den Ablauf der Parade einstudiert. Das war aufgrund der aktuellen Corona-Lage nicht immer einfach.

Veränderte sich der Ablauf Ihrer Parade in der Pandemie?

Wir haben in den Corona-Jahren viel gelernt. Wo es eventuell schon zu Routinen kam, mussten wir nun wieder kreativer denken und werden. So haben wir zum Beispiel unsere Auftritte in Gärten gehalten oder Schneemänner gebaut. Normalerweise sind wir nah am Menschen - das geht während Corona natürlich nicht mehr. Da halten wir Abstand.

Sind diese Paraden öffentlich?

Nein. Diese Paraden sind eigens für die Bewohner der Pflegeheime. Wenn aber zufällig Verwandte vor Ort sind, die ihre Angehörigen besuchen, sind diese natürlich herzlich willkommen zuzuschauen.

Warum sind die Klinik-Clowns und ihre Arbeit jetzt für alte und auch kranke Menschen besonders wichtig?

Corona war für uns alle belastend. Umso schöner ist es, dass wir unsere Parade jetzt - mit Corona-Abstand - aufführen können. Die Menschen freuen sich darüber. Es ist eine Abwechslung und eine Ablenkung von ihrem Alltag. Sie schenken den Menschen Freude!

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