Freising:Klimaschutz beim Hopfentrocknen

Hopfenernte in der Hallertau

Die Hopfenernte ist eingefahren. Jetzt muss sie getrocknet werden. Wie dabei Heizöl zu sparen ist, hat die Landesanstalt für Landwirtschaft ermittelt.

(Foto: dpa)

Landesanstalt für Landwirtschaft veröffentlicht Empfehlungen für Landwirte, wie sie viel Heizöl sparen können

Den Hopfenforschern an der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Weihenstephan ist es gelungen, die Hopfentrocknung so zu optimieren, dass die Landwirte viel Heizöl einsparen und somit den CO₂-Ausstoß verringern können. Das Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung hat in Zusammenarbeit mit Praxisbetrieben und Kooperationspartnern aus der Wirtschaft neben Mess- und Anzeigesystemen auch automatische Steuerungen und Regelungen für die Trocknung entwickelt. Damit steige die Durchsatzleistung deutlich, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Energieverbrauch in der Hopfentrocknung ist beträchtlich: Bei der durchschnittlichen Jahresproduktion von 42 000 Tonnen Hopfen in der Hallertau beträgt der Bedarf an Heizöl nach Angaben der Landesanstalt für Landwirtschaft 18,5 Millionen Liter. Dokumentationen bestätigten, dass durch eine Optimierung der Prozesse der Heizölverbrauch in den vergangenen Jahren bereits von 44 auf 35 Liter Heizöl pro 100 Kilogramm Trockenhopfen gesenkt worden sei. Dies entspreche immerhin einer Heizöleinsparung von etwa 20 Prozent und in der Folge einer CO₂-Reduktion von etwa 10 600 Tonnen pro Jahr, heißt es in der Mitteilung. Die praxisorientierte, angewandte Forschung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft leiste damit einen beachtlichen Beitrag zum Klimaschutz. Die ausführlichen Ergebnisse und Empfehlungen für die Hopfenanbauer enthält die neue LfL-Information "Trocknung und Konditionierung von Hopfen".

Hopfen, bekannt als das "grüne Gold", hat einen sehr hohen Wassergehalt: Im grünen Zustand bei der Ernte sind es 76 bis 82 Prozent, wie die LfL erläutert. Eine sofortige Trocknung auf acht bis neun Prozent sei erforderlich, um die Qualität des Hopfens zu sichern und eine Lagerung zu ermöglichen. Dieser entscheidende Arbeitsschritt erfolge in den Hopfenbaubetrieben vorwiegend mit konventionellen Hordendarren, zunehmend aber auch mit sogenannten Bandtrocknern. Der Hopfen werde dabei in drei bis vier übereinanderliegenden Trocknungsebenen mit Luft durchströmt, die auf 62 bis 68 Grad erwärmt werde. Die Trocknungszeit betrage je nach Sorte und Temperatur drei bis vier Stunden, für 100 Kilogramm Trockenhopfen müssten etwa 400 Kilogramm Wasser verdunsten.

Hohe Qualitätsansprüche seitens der Brauereien erforderten vom Betreiber der Hopfentrocknung einerseits ein grundlegendes Verständnis trocknungstechnischer sowie energetischer Zusammenhänge, so die LfL weiter. Andererseits seien genaue Kenntnisse über das Trocknungsverhalten der verschiedenen Hopfensorten unverzichtbar. Der LfL-Experte Jakob Münsterer hat seine langjährigen Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen in der neuen LfL-Information "Trocknung und Konditionierung von Hopfen" zusammengefasst. Die darin enthaltenen Empfehlungen der LfL steigerten die Energieeffizienz, reduzierten den CO₂-Ausstoß und leisteten damit einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz.

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