- Es war nur ein kleiner Unfall - doch er wird für den Verkehr in Neustift möglicherweise weitreichende Folgen haben: Ein Anwohner hatte der Stadt gemeldet, dass sein Vater an der Alten Poststraße, Hausnummer 135, vom Außenspiegel eines Minivans erfasst und leicht verletzt worden sei. Eine Überprüfung durch die Verwaltung ergab, dass der Gehweg in diesem Bereich - also nahe der Einmündung der Landshuter Straße (B 11) - tatsächlich sehr schmal ist; die Rede ist von 40 bis 75 Zentimetern. Eine Verkehrszählung belegte zudem eine enorme Belastung der Alten Poststraße: 2129 Fahrzeuge wurden in zehn Stunden gezählt; etwas mehr als die Hälfte war stadteinwärts unterwegs.
Um weitere Unfälle zu vermeiden und die Alte Poststraße zu entlasten, regte die Verwaltung an, die Einmündung versuchsweise so umzugestalten, dass Autos und Lastwagen von der Landshuter Straße her nicht mehr einfahren können. Während des Probebetriebs soll eine erneute Verkehrszählung auch an umliegenden Straßen zeigen, wie sich das auf die Verkehrsströme in Neustift auswirkt. Bei einer Anwohnerbefragung sprach sich eine klare Mehrheit für diesen Probebetrieb aus - im Planungsausschuss war die Idee am Mittwoch dagegen höchst umstritten.
Vor allem Christoph Bauer (Grüne) warnte, dass der Verkehr lediglich verlagert werde. So drohe eine zusätzliche Belastung der nicht besonders leistungsfähigen Wendelinstraße. Hier werde mit "übertriebenen Mitteln gegen ein Problem vorgegangen, das wir nicht lösen können", sagte auch Helmut Priller (ÖDP), während Benno Zierer (FW) weiter ging: Wenn man auf jeden kleinen Unfall so reagieren, " müssten wir viele Straßen sperren". Bauer, Priller und die Freien Wähler stimmten am Ende gegen die Sperrung der Einfahrt, eine knappe Mehrheit votierte jedoch für den sechsmonatigen Probebetrieb.