Fachkräftemangel:Neue Wege in die Kinderpflege

Freisinger Agentur für Arbeit unterstützt Menschen, die sich beruflich verändern wollen oder müssen.

Von Peter Becker, Freising

Immer schlimmer wird der Fachkräftemangel im Bereich der Kinderpflege. Die Agentur für Arbeit hat sich deshalb schon 2019 ein Projekt einfallen lassen, um Arbeitslose und Menschen, die mit ihrem aktuellen Beruf unzufrieden sind, zu staatlich geprüften Kinderpflegerinnen oder Kinderpflegern auszubilden. Das Interesse sei hoch, die Durchfallquote gering, sagte Jennifer Meinhardt, Teamleiterin bei der Agentur für Arbeit, während einer Bürgermeister-Dienstbesprechung am Donnerstag.

Anita Eibl vom Arbeitgeberservice bei der Agentur für Arbeit erklärte, Voraussetzung sei, dass Interessierte dem Lärmpegel in Kindertagesstätten gewachsen seien, mindestens einen Haupt- oder Mittelschulabschluss hätten und über gute Deutschkenntnisse verfügten. Sie müssten gesundheitlich und psychisch ihrer Aufgabe gewachsen sein.

Die zweijährige Ausbildung gliedert sich in einen theoretischen und praktischen Teil. Nachzuweisen sind mindestens 60 Stunden im erzieherischen Bereich. Der Vorteil ist, dass die Interessenten nach ihrer Ausbildung gerne von den Kindertagesstätten übernommen werden, in denen sie ihr Praktikum geleistet haben. Vorausgesetzt, der jeweilige Stellenplan gibt das her.

Die Interessenten stammen oft aus der Altersgruppe 40 plus. Entweder weil sie arbeitslos, mit ihrem aktuellen Beruf im Einzelhandel oder als Koch unzufrieden seien. Oder sie haben den Anschluss an die Digitalisierung verpasst. 20 Absolventinnen und Absolventen gibt es, die derzeit noch eine Stelle suchen. Jens Hornig vom Landratsamt sagte, es sei gut, eine strategische Reserve zu schaffen. Hat eine Gemeinde gerade Bedarf, könne gesichtet werden, ob eine Hilfskraft in der Nähe wohnt oder über ein Auto verfügt.

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