Geschichte:Von üblen Dünsten und Körpersäften

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Im Stadtmuseum befindet sich die Flügellade der Freisinger Barbiere und Wundärzte. (Foto: Willner/Stadtmuseum)

Früher waren die Menschen selbst harmlosen Erkrankungen hilflos ausgeliefert. Quacksalber hatten leichtes Spiel. Ein lange verschollenes Manuskript des Freisinger Heimatforschers Karl Mayer begibt sich auf die Spuren von Badern, Zahnbrechern und Okulisten.

Von Peter Becker, Freising

Im April 1770 behandelte der Hof- und Oberbader Joseph Dopplicher den 89-jährigen Torwärter André Kumpfmüller wegen Katarrh und Husten. Beides hatte er sich im Winter zugezogen. Trotz der Anwendung mehrerer Mittel starb der Torwärter. Die beiden Töchter des Verblichenen gingen vor Gericht. Der Arzt wurde zu einer Strafe von zehn Reichstalern und einem Verweis verdonnert. Weil aber der Stadtphysikus Dr. Maximilian Sänfftl als Gutachter feststellte, eine Lungenentzündung und eine "durch das hohe Alter bedingte Schwäche und kranke Natur" hätten zum Tod geführt, wurde dem Hof- und Oberbader Joseph Dopplicher die Strafe erlassen. Dies ist eine von vielen Anekdoten, die Karl Mayer in seinem Buch über das Gesundheitswesen im Hochstift Freising auflistet.

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