Die Leiterin des Jugendamtes im Freisinger Landratsamt, Arabella Gittler-Reichel, ist am 1. Juli fristlos entlassen worden. Entsprechende Informationen liegen der Redaktion der Süddeutschen Zeitung vor. Bestätigt wurde das am Dienstagnachmittag von Arabella Gittler-Reichel selbst. In einem Gespräch mit der SZ kündigte sie an, sich gegen diese Entscheidung zu wehren.
Als Grund für ihre Entlassung gab sie an, es gebe unterschiedliche Ansichten bei einem Fall zum Thema Datenschutz. Das Landratsamt werfe ihr vor, da einen Fehler gemacht zu haben. „Ich selber sehe das komplett anders. Ich bin mir keines Fehlers bewusst“, sagt Arabella Gittler-Reichel. Und weiter: „Ich bin erschüttert und stehe vor den Scherben meiner beruflichen Existenz. Von einem Tag auf den anderen bin aus dem Landratsamt entlassen worden, jetzt muss ich mich erst mal komplett neu orientieren.“
Im Freisinger Landratsamt wollte man das Thema auf Nachfrage der SZ am Dienstag weder bestätigen noch dementieren. Auf einen Fragenkatalog zu dem Thema, welcher der Behörde per Mail zugesandt wurde, antwortete Pressesprecher Robert Stangl, dass aufgrund „der komplexen Fragestellung und der sensiblen Thematik“ eine Beantwortung bis Redaktionsschluss nicht möglich gewesen sei. Auch die Personalratsvorsitzende im Freisinger Landratsamt, Carolin Hofer, wollte dazu am Dienstag keinen Kommentar abgeben.
Angefangen hatte Arabella Gittler-Reichel 1998 im Landratsamt als Sozialarbeiterin in der Bezirkssozialarbeit. Dann arbeitete sie sich hoch, wurde Sachgebietsleiterin im Pflegekinderwesen, dann bei den Sozialen Diensten. Ende 2013 schließlich bewarb sie sich mit Erfolg um die Jugendamtsleitung. Am Dienstag war ihr Name auf der Website des Freisinger Landratsamtes für die Abteilungsleitung nicht mehr aufgeführt.