NS-Terror:Die schwierige Flucht nach Tel Aviv

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Martin Holzer auf einem Archivfoto aus dem Jahr 1930. (Foto: Stadtarchiv Freising)

Am 15. September 1935 wurden die „Nürnberger Gesetze“ erlassen, die die Grundlage für die Ausgrenzung und Verfolgung jüdischer Menschen bildeten. Auch die Freisinger Familie Holzer wurde schließlich ermordet, allein Martin Holzer gelang 1938 die Emigration.

Von Francesca Polistina, Freising

Martin Holzer hat es gerade noch geschafft, bevor es zu spät war. Lange versuchte er, Deutschland zu verlassen und nach Palästina auszuwandern, aber die Stadt Freising nahm ihm seinen Reisepass weg. Er beantragte ihn wiederholt. Er nahm sich Anwälte, um endlich auf den Zug und dann auf den Dampfer zu kommen, doch vonseiten der lokalen Behörden gab es immer wieder „Bedenken“. Am Ende hatte er „Glück“, wie man heute zynisch sagen würde: Im März 1938 konnte er endlich die Reise antreten, auf die er schon so lange gewartet hatte und die sein Leben rettete. Er überlebte den Holocaust, seine Familie wurde vernichtet.

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