Freising:Neues Pflaster schon wieder aufgerissen

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Das neue Pflaster in der Freisinger Weizengasse wird nach nur zwei Jahren schon wiederaufgerissen, um zusätzliche Stromleitungen zu verlegen. Dabei habe es geheißen, man habe 50 Jahre Ruhe, moniert ein SZ-Leser (Foto: Marco Einfeldt)

Stadtwerke verlegen zusätzliche Stromleitung in Weizengasse

Von Gudrun Regelein, Freising

"Das kann es ja wohl nicht sein", sagte ein SZ-Leser. Was ihn so empört: In der Weizengasse, beim Barbershop, werde das neu verlegte Pflaster schon wieder aufgerissen. Der Leser rief deshalb in der Freisinger SZ-Redaktion an. Bei der Freigabe der Weizengasse habe es noch geheißen, dass man nun 50 Jahre Ruhe hätte - das sei jetzt gerade einmal zwei Jahre her. Grund für die momentane Aktion sei, dass die Stadt so kurzsichtig war, dort kein Leerrohr zu verlegen, berichtete er. Das aber würde jetzt gebraucht, um eine Starkstromleitung durchziehen zu können, das ein neues Labor dort benötigt. Zudem, so beklagte der Leser am Telefon, sei das neue Pflaster "brutal schwer zu öffnen". Die Fugen seien so hart, dass sie am Stein blieben, schilderte er.

Dass sich das Pflaster so schwer öffnen lasse, spreche ja gerade für die Qualität der Verlegung, sagt dagegen Christl Steinhart, die Pressesprecherin der Stadt Freising. "Die Pflastersteine sollen ja nicht mal so einfach rauszuholen sein." Auch dass nicht überall Leerrohre vorhanden sein können, kann die Stadtsprecherin erklären: "Alleine schon aus wirtschaftlichen Gründen können Leerrohre nicht auf bloßen Verdacht hin in unbegrenzter Zahl verlegt werden. Abgesehen davon sind auch diese irgendwann voll - das heißt, dass es immer wieder dazu kommen kann, dass ein Straßenabschnitt geöffnet werden muss." Grund für die Bauarbeiten in der Weizengasse sei tatsächlich die wegen einer Firmen-Neuansiedlung erforderliche Verlegung zusätzlicher Stromleitungen durch die Freisinger Stadtwerke, bestätigt Steinhart. Arbeiten, die sich aus aktuellen Anforderungen ergeben, müssten aber auch in der neugestalteten Innenstadt noch möglich sein. "Die Kosten gehen dabei nicht zulasten der Stadt", betont Steinhart. Die Stadt werde ihrerseits aber auf eine "bestmögliche Rücksichtnahme auf die Anlieger während der Bauzeit sowie auf eine rasche Baustellenabwicklung mit sauberer Wiederherstellung der Oberflächen" achten. Die mit der Öffnung und Wiederherstellung der Flächen beauftragte Baufirma sei bereits in die Innenstadt-Neugestaltung eingebunden gewesen. "Wir gehen davon aus, dass die Aufgrabung Mitte Oktober wieder verschlossen ist", sagt Steinhart. Das Verschließen der Pflasteroberfläche erfolge nach einer speziell für diese Fälle entwickelten Vorgabe des von der Stadt beauftragten Pflastersachverständigen, sagt die Sprecherin.

© SZ vom 01.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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