Landkreis Freising:Von kommendem Montag an: Mobile Impfteams schwärmen aus

Landkreis Freising: Am kommenden Sonntag werden die ersten Impfdosen ans Impfzentrum in Freising geliefert. Am nächsten Tag rücken die mobilen Teams aus.

Am kommenden Sonntag werden die ersten Impfdosen ans Impfzentrum in Freising geliefert. Am nächsten Tag rücken die mobilen Teams aus.

(Foto: Marco Einfeldt)

Knapp 1300 Menschen, die in den Senioren- und Pflegeheimen im Landkreis leben, sollen von kommenden Montag an mit dem Vakzin gegen Corona behandelt werden.

Von Kerstin Vogel, Freising

Die ersten 975 Dosen mit dem Corona-Impfstoff werden am Sonntag, 27. Dezember, in das Freisinger Impfzentrum geliefert und schon einen Tag später werden die mobilen Impfteams in die Senioren- und Pflegeheime im Landkreis ausrücken, um dort Bewohner und eventuell auch gleich schon die Mitarbeiter zu impfen. Letzte Einzelheiten müssten allerdings noch mit dem Landratsamt abgestimmt werden, schildert Hubert Böck, Rettungsdienstleiter beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK), den Stand der Planung.

Das BRK hat zusammen mit den Johannitern den Betrieb des Impfzentrums übernommen, das kürzlich im ehemaligen Stabsgebäude im Freisinger Steinpark eröffnet wurde. Doch die ersten Impfungen werden voraussichtlich gar nicht hier stattfinden, weil die vulnerablen Gruppen in den Pflegeheimen laut Impfplan der Bundesregierung Vorrang haben - und für die müssen sozusagen Hausbesuche organisiert werden. Drei Impfteams sind dafür inzwischen gebildet worden, wie Böck erklärt, sie bestehen jeweils aus "einem Arzt, einem Impfer und einem Verwalter". Diese Teams würden langfristig auch im Impfzentrum gemeinsam agieren, für den Anfang aber wohl in erster Linie in die Heime ausschwärmen - ausgerüstet mit Impfequipment, Laptop und Drucker.

Parat sein, wenn die Impfer kommen

Optimalerweise hätten die Pflegeheime ihre impfwilligen Bewohner beim Eintreffen des Impfteams bereits erfasst, schildert Böck den geplanten Ablauf. Der Arzt müsse dann über die Impfungen aufklären. Teilweise hätten die Hausärzte in den Heimen da aber auch schon eine gewisse Vorarbeit geleistet.

Bei Bewohnern, die unter Betreuung stünden, müsse der zuständige Betreuer anwesend sein und der Impfung zustimmen, schildert Böck die organisatorischen Herausforderungen: "Und das, wo man wegen der Pandemie ja eigentlich so wenig Menschen wie möglich in den Heimen haben möchte."

Einmal die Woche erhält Freising 1000 Dosen

Geliefert wird der Impfstoff, der langfristig bei minus 70 Grad gelagert werden muss, aus einem der bayerischen Regionalverteilungszentren, wie Böck weiter berichtet. Danach habe man 120 Stunden, also fünf Tage Zeit, die Dosen zu verimpfen, so lang hält sich der RNA-Impfstoff, auch wenn er nicht mehr ganz so tief gekühlt werden kann. "Wir haben noch keinen genauen Zeitplan, aber wir rechnen damit, dass wir jetzt einmal pro Woche an die 1000 Impfdosen in den Landkreis Freising bekommen werden. Die auch zu verimpfen, das bekommen wir hin", ist der BRK-Geschäftsführer überzeugt.

In den Senioren- und Pflegeheimen leben nach Böcks Zahlen knapp 1300 Menschen, sodass die Impfungen hier auch dann relativ schnell weitgehend abgeschlossen werden könnten, wenn sich nicht alle impfen lassen wollen oder manche wegen Krankheit gerade nicht geimpft werden könnten. "Ganz fertig werden wir mit den Pflegeheimen wahrscheinlich aber nie", schätzt Böck.

Die Ersten im Impfzentrum sind mobile über 80-Jährige

Im Impfzentrum selber dürften neben Mitarbeitern der Heime, die nicht in den Heimen selbst geimpft werden, als erste Anwärter dann wohl die Menschen über 80 geimpft werden, die noch zu Hause oder bei der Familie leben und mobil genug sind, später folgen dann nach und nach die anderen Altersgruppen. Um die zusätzliche Arbeit bewältigen zu können, hat das BRK zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, wie Böck sagt: "Auf Unterstützung durch die Ehrenamtlichen werde man gleichwohl angewiesen bleiben."

Das Freisinger Impfzentrum war zuletzt in nur drei Wochen in das Erdgeschoss im nördlichen Trakt des Stabsgebäudes eingebaut worden. In einem Einbahnsystem können hier künftig 300 bis 400 Menschen geimpft werden. Bei 180 000 Einwohnern im Landkreis Freising kann das eine Zeitlang dauern.

Noch ist keine Anmeldung möglich

BRK und Landratsamt bitten die Bürger dennoch um Geduld. So weist die Behörde darauf hin, dass eine Anmeldung erst demnächst und dann ausschließlich über das Online-Anmeldeportal der Bundesregierung möglich sein wird. Sobald dieses Anmeldeportal bereitstehe, werde das Landratsamt darüber informieren. Man bitte dringend darum, von Anrufen bei den Hilfsorganisationen abzusehen und auch keine E-Mails zu schicken, heißt es in einer Mitteilung von Landratsamt-Sprecherin Eva Zimmerhof: "Das BRK und die Johanniter sind derzeit damit beschäftigt, die mobilen Impfteams zu organisieren. Überquellende E-Mail-Postfächer und belegte Telefonleitungen sind dabei hinderlich."

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