Hochwasser im Landkreis FreisingAnwohner mit Ölheizungen sollen Keller nicht selber auspumpen

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Aus überfluteten Fahrzeugen und Kellern mit Ölheizungen können Schadstoffe in die Gewässer gelangen. Expertentrupps der Feuerwehr wollen das verhindern.
Aus überfluteten Fahrzeugen und Kellern mit Ölheizungen können Schadstoffe in die Gewässer gelangen. Expertentrupps der Feuerwehr wollen das verhindern. (Foto: Marco Einfeldt)

Experten der Feuerwehren aus Traunstein und Erding separieren den Brennstoff zuvor und liefern ihn an Raffinerien ab. Das Wasserwirtschaftsamt erwartet keine Schäden für Fauna und Flora in den Gewässern.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Viele Menschen im Landkreis Freising haben in den überfluteten Gebieten in den vergangenen Tagen ihr Hab und Gut verloren. Betroffen sind nicht nur Privathaushalte, auch die Gemeinden selber haben Schäden zu beklagen, wenn Schulen und Kindergärten unter Wasser standen. Hat auch die Umwelt Schaden genommen, durch auslaufende Betriebsstoffe und Öl aus gefluteten Autos und Kellern mit Ölheizungen? Ein Sprecher des Wasserwirtschaftsamtes München, der für den Landkreis Freising zuständig ist, beruhigt.

Er habe sich noch am Sonntag an der Glonn ein Bild der Lage verschafft, sagte er am Dienstag, im Randbereich habe man kein Öl gesehen. Eventuell ausgelaufenes Öl müsste recht schnell mit der starken Strömung abgetrieben und verdünnt worden sein. „Es wird wohl einiges an Öl ausgelaufen sein, aber wie viel, das kann ich absolut nicht sagen“, sagte der Sprecher der Behörde.

Er erwarte keine großen Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt in den Gewässern aufgrund des hohen Verdünnungsfaktors, lautet seine Einschätzung. Es gebe sehr viel größere Sachschäden an der Umwelt. Das, was jetzt möglicherweise in die Glonn und in die Amper geflossen sei, werde recht schnell wegtransportiert werden.

Der Einsatz des von der Kreisbrandinspektion angekündigten Ölwehrzugs aus Traunstein nannte der Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes dennoch „begrüßenswert“. Der Ölwehrzug der Feuerwehr Traunstein wurde am Dienstag in Hohenkammer erwartet. Auch aus dem Landkreis Erding war Unterstützung angefordert worden.

Die Maßnahme kann ein paar Tage dauern

Freisings Kreisbrandrat Manfred Danner hatte am Montag dringend davor gewarnt, Keller, in denen Öl ausgelaufen sei, mit herkömmlichen Tauchpumpen selber auszupumpen. Die Experten des Ölwehrzugs würden zuvor das Öl separieren, damit es nicht ins Grundwasser abgeleitet werde und es dann an Raffinerien abgeben. Diese Maßnahme könne ein paar Tage dauern. 

Die Ölwehr ist ein Sammelbegriff für Einheiten der Feuerwehr, deren Aufgabengebiet die Bewältigung von Einsätzen mit gefährlichen Stoffen, insbesondere Mineralölprodukten, zu Lande und auf dem Wasser ist. Wie auf der Website der Feuerwehr Altenerding zu lesen ist, gibt es drei dieser Ölwehren im Regierungsbezirk Oberbayern. Diese könnten jederzeit über die Landkreisgrenze hinaus angefordert werden.

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