Günstige Mieten:Wohnungen im Mehrgenerationenhaus sind heiß begehrt

Lesezeit: 2 min

Das Interesse an einer Wohnung im Lerchenfelder Mehrgenerationenhaus an der Katharina-Mair-Straße ist groß. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Bewerbungsphase für das Projekt der Stadt Freising in Lerchenfeld läuft gut. Die Kosten steigen aber um weitere 300.000 Euro.

Von Peter Becker, Freising

Das Interesse an einer Wohnung im Lerchenfelder Mehrgenerationenhaus ist groß, berichtete Robert Naujokat, Hochbauamtsleiter der Stadt Freising, im Finanz- und Verwaltungsausschuss des Stadtrats. "Die Baustelle läuft", nannte er die gute Nachricht zuerst. Voraussichtlich Ende November werden alle Arbeiten abgeschlossen sein. Die weniger schöne Botschaft ist, dass die Kosten für das Projekt noch einmal um 300.000 Euro steigen werden. Konkreten Aufschluss darüber wird erst die Endabrechnung geben. Der Ausschuss nahm diese Botschaft zur Kenntnis. Zugleich billigte er weitere 65.000 Euro, die für die Möblierung von Wohnungen und Gemeinschaftsräume vorgesehen sind.

"Die Kostensituation ist angespannt", unterstrich Naujokat. Ursprünglich war das Mehrgenerationenhaus mit 25,56 Millionen Euro, seit November 2020 nach einer ersten Erhöhung mit 30 Millionen veranschlagt. Seitdem sind die Preise auf dem Bausektor um mehr als zwanzig Prozent gestiegen. Das wirkt sich insbesondere über den Stahl und die noch nicht vergebenen Schlosserarbeiten aus auf die Kosten aus. Für die noch nicht ausgeschriebenen Gewerke hatte die Stadtverwaltung eine Steigerung von etwa 9,4 Prozent erwartet. Diese konnte die gestiegenen Preise nur teilweise abdecken. Zudem ist es wegen Störung der Lieferketten zu Verzögerungen gekommen, welche ebenfalls Mehrkosten verursacht haben.

Ob sich die gestiegenen Kosten auf die Mieten auswirken, ist noch ungewiss

Zunächst geht die Verwaltung von zusätzlichen Kosten von 300.000 Euro aus. Wie hoch diese tatsächlich ausfallen, wird die Endabrechnung ergeben. Zu den abschließenden Projektkosten soll Ende 2022 gegebenenfalls ein Beschluss herbeigeführt werden. Dann werde sich auch herausstellen, sagte Naujokat auf Nachfrage von Peter Warlimont (SPD), ob sich die Preissteigerungen eventuell auf die Mieten auswirken.

Seit Ende April läuft das Bewerbungsverfahren für die Wohnungen mit großem Erfolg. Die Frist endet an diesem Donnerstag. Laut Verwaltung ist die Auswertung für Juli geplant, anschließend werden die Bewerberinnen und Bewerber über den Erfolg oder Misserfolg benachrichtigt.

Gemeinschaftsräume und Dachgärten

Mit dem Mehrgenerationenhaus hatte die Stadt die Absicht, bezahlbaren aber trotzdem qualitativen Wohnraum zu schaffen. In den Ein- bis Zweizimmerwohnungen fehlen aber private Freibereiche sowie Aufstellplätze für Waschmaschinen. Deshalb gibt es auf den Dachflächen Gemeinschaftsräume und Dachgärten. Diese sollen möbliert werden, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und die Bildung einer Gemeinschaft zu unterstützen.

Etwa zehn Wohnungen will die Stadt mit Einbauküchen ausstatten. Schließlich richtet sich das Angebot auch an Auszubildende und Studierende, die meist nur über einen schmalen Geldbeutel verfügen. Dies ermöglicht aber auch bei kürzeren Mietverhältnissen eine höhere Flexibilität. Eine entsprechende Berücksichtigung im Mietpreis ist vorgesehen.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: