Die Paul-Gerhardt-Schule an der Düwellstraße stammt aus dem Jahr 1982. Jetzt ist sie nur noch Grundschule. Bis zu Beginn des Schuljahres waren dort noch Mittelschülerinnen und Mittelschüler beheimatet, die jetzt in ihre neuen Gebäude am Steinpark umgezogen sind. Die Stadt Freising als Trägerin nutzt die Gelegenheit, um die Paul-Gerhardt-Schule durch Umbauten fit für die Zukunft zu machen. Sie soll zu einer inklusiven Ganztagsschule mit Mensabetrieb werden. Dafür investiert die Stadt einen Betrag von etwa 9,9 Millionen Euro. Der Kulturausschuss des Freisinger Stadtrats nahm den neuesten Sachstandsbericht zur Kenntnis.
Von 2026 an ist die Ganztagsbetreuung für Grundschülerinnen und Grundschüler gesetzlich verankert. Rechtzeitig zum Stichtag soll der Umbau des Gebäudekomplexes an der Düwellstraße abgeschlossen sein. Laut Freisings Bauamtsleiter Robert Naujokat ist jetzt der Vorentwurf der Planung fertig. Viele Untersuchungen an der Gebäudesubstanz haben stattgefunden. Stefan Hassenzahl vom beauftragten Architekturbüro MHH Architekten ist offenbar mit dem Zustand des Gebäudes zufrieden. "Die Schule ist top in Schuss", verkündete er im Ausschuss.
Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.
Es ist das erste Mal, dass seit Übergabe der Schule Eingriffe an dem Bauwerk stattfinden. Dabei handelt es sich keineswegs um eine Generalsanierung, betonte Naujokat. Ziel sei es, eine neue Grundschule zu schaffen. Die durch den Auszug der Mittelschülerinnen und Mittelschüler frei gewordenen Flächen sollen zu einer modernen, inklusiven Ganztagesschule mit Clustern umstrukturiert werden.
Im Erdgeschoss gibt es eine "Cook&Chill-Aufwärmküche"
Die meisten Eingriffe erfolgen laut Planung im Erdgeschoss, wo künftig eine großzügige Mensa für bis zu 120 Grundschülerinnen und Grundschüler entsteht. Mit einer "Cook&Cill-Aufwärmküche", wie es in den Unterlagen heißt. Sie wird im Bereich des jetzigen Café Paula an der Nordseite der Schule untergebracht. Ansonsten wird das Gebäude auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Die Stadt will das Heizsystem von Gas auf Fernwärme umstellen. Es gibt neue Elektroinstallationen, ein besonderes Augenmerk gilt dem Brandschutz und den Rettungswegen.
Die Cluster, die Lernlandschaften, sind auf die oberen zwei Stockwerke verteilt. Die Bibliothek, von der Architekt Hassenzahl besonders angetan war, fungiert als "Mitte" und verbindet das dritte Cluster mit den Räumen im zweiten Obergeschoss.
Neu zu schaffende Flächen sollen es den Kindern ermöglichen, auch im Freien zu essen. Durch den Auszug der Mittelschüler reduziert sich die Anzahl der Parkplätze auf 27. Diese können auf dem Schulareal nachgewiesen werden. An der Düwellstraße wird es dann nur noch einen Stellplatz für Schwerbehinderte geben. Der Bereich bleibt aber für den Lieferverkehr, etwa zur Mensa, passierbar.
Während der Bauarbeiten werden die Kinder in der Neustifter Schule untergebracht
Statt Fahrradparkplätzen wird es eher etliche Stellplätze für Roller geben, zum Teil auch überdacht. Hintergrund ist, dass Grundschülerinnen und Grundschüler erst von der vierten Klasse an mit dem Rad zur Schule fahren sollten.
Die Baubranche ist derzeit vielen Unwägbarkeiten ausgesetzt. Ob sich die Baukosten tatsächlich auf 9,9 Millionen Euro belaufen, dazu kann Naujokat derzeit nichts Näheres sagen. Das werde wohl erst im Sommer der Fall sein, schätzte er.
Die Kinder sind jedenfalls keinem Baulärm ausgesetzt. Wenn die Baumaßnahmen an der Vöttinger Schule abgeschlossen sind, wird die Neustifter Schule am Sternplatz wieder frei. Dorthin können die Kinder aus der Paul-Gerhardt-Schule für ein Jahr umziehen. Für dieses Jahr erwartet die Stadt im Juli den Projektbeschluss. Baubeginn könnte dann im August 2024 sein. Das Ende der Bauarbeiten ist für August 2025 avisiert, so dass die umgebaute Paul-Gerhardt-Schule einen Monat später ihren Betrieb aufnehmen könnte.