Freising:Für ein friedliches Zusammenleben

Am Samstag beginnt die "Interkulturelle Woche", die einen Monat lang das Thema Migration beleuchtet

Von Kerstin Vogel, Freising

Die Interkulturelle Woche 2020 steht unter dem Motto "Zusammen leben - zusammen wachsen". Tatsächlich handelt es sich heuer vielmehr um Wochen, denn die Veranstaltungsreihe findet von Samstag, 26. September, bis Samstag, 17. Oktober, statt. Wegen der Corona-Einschränkungen fällt das Rahmenprogramm heuer zwar kleiner aus als in den vergangenen Jahren, doch die Veranstalter halten die Reihe "obwohl oder gerade weil wir uns in einem solchen Ausnahmejahr befinden", für weiterhin wichtig, wie es in einer Mitteilung der Stadt Freising dazu heißt.

Die Debatte um die Themen Migration, Flucht, Interkulturalität und Interreligiosität müsse aufrechterhalten werden. Sowohl politisch als auch gesellschaftlich müsse der Diskurs um gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen weiter geführt werden. Die Corona-Krise habe offengelegt, wie wichtig Solidarität und die gegenseitige Rücksichtnahme in der Gesellschaft sind. Sie habe aber auch an vielen Stellen die soziale Ungleichheiten verstärkt, wird Sina Hörl vom Amt für Sport, Bürgerschaftliches Engagement und Integration der Stadt Freising zitiert. Trotz der aktuellen Situation sei das Engagement in Freising ungebrochen. Man habe neue Wege gefunden, um das Netzwerk aufrechtzuerhalten, so Hörl: "Das möchten wir feiern."

Los geht es am Samstag, 26. September, von 16 bis 19 Uhr mit einem "Interkulturellen Walk & Talk". Beginn ist im großen Sitzungssaal des Rathauses. Angekündigt werden Gespräche mit Menschen, die das interkulturelle Leben in Freising prägen. Am Donnerstag, 1. Oktober, gastiert Özgür Cebe im Lindenkeller, der sich in seinem Bühnenprogramm "Ghettos Faust" mit klassischen Migrationsklischees befasst und diese aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Tickets hierfür gibt es in der Touristinformation (Rindermarkt 20).

Die Stadtjugendpflege zeigt am Samstag, 3. Oktober, um 19 Uhr im Vis-à-Vis (Kölblstraße 2, Freising) den Film "Die Migrantigen", in dem die Freunde Benny und Marko für eine TV-Doku-Serie vortäuschen, arbeitslose Kleinkriminelle mit Migrationshintergrund zu sein, bis sich das Blatt wendet und die von ihnen erfundene Wirklichkeit sie einholt. Zum Abschluss findet am Samstag, 17. Oktober, dann noch von 10 bis 14 Uhr ein Workshop zur "Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit" statt. Darin wird nach einem kurzen theoretischen Input den Fragen nach Ursachen und Folgen des Phänomens nachgegangen. Im Austausch werden konkrete Ideen für die Stadtgesellschaft gesammelt, um gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit vorzubeugen und zu begegnen. Der Workshop wird von Meral Meindl, die als Interkulturelle und Antirassistische Trainerin ausgebildet ist, geleitet. vo

Die geltenden Hygieneregeln sind bei den Veranstaltungen selbstverständlich zu beachten.

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