Der Landkreis Freising ist bei seinen Bemühungen, ein neues Frauenhaus zu bauen, einen großen Schritt weitergekommen. Wie die Behörde am Freitagnachmittag in einer Pressemitteilung verkündete, hat eine noch unbekannte Frau aus München dem Landkreis eine größere Summe als Schenkung überlassen, mit der „die Kosten des neuen Hauses vollständig abgedeckt sind“, wie es in der Mitteilung heißt.
Die Öffentlichkeit wird auch eines Tages erfahren, wer die großzügige Spenderin ist. Denn das neue Frauenhaus soll einmal ihren Namen tragen. Freisings Landrat Helmut Petz will die näheren Umstände der Spende und das geplante weitere Vorgehen aber erst in der nächsten Sitzung des Sozialausschusses des Landkreises Freising am 17. September bekannt geben.
Das Projekt war zuletzt ins Stocken geraten, denn in der Stadt Freising war gegen Ende des vergangenen Jahres auf einmal bekannt geworden, wo das geplante, neue Frauenhaus entstehen sollte. Die Diakonie als derzeitiger Träger hatte deshalb einen Rückzieher gemacht. Weil die Anonymität der dort untergebrachten Frauen und ihrer Kinder nicht mehr gewährleistet schien, wurden die Pläne erst mal auf Eis gelegt und die Suche nach einem Grundstück für das neue Frauenhaus begann erneut.
Der Neubau ist dringend nötig, denn das jetzige Frauenhaus stößt längst an seine Grenzen. Das Grundstück hat der Landkreis Freising jetzt offenbar gefunden. Das kann man zumindest aus der Mitteilung des Landratsamtes schließen, zur Umsetzung des Bauvorhabens habe das Hochbauamt bereits eine erste Projektskizze erarbeitet. Dieser Skizze zur Überprüfung der Machbarkeit des Vorhabens liege ein Raumprogramm zugrunde, das es ermögliche, acht bis zehn Frauen mit Kindern „eine sichere und wertschätzende Unterkunft zu bieten“.

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Eine Weiterentwicklung und Anpassung dieser Projektskizze in Form eines Architektenentwurfs oder einer Eingabeplanung unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten, des bestehenden Baurechts und des vorhandenen Budgets könne eine ideale Bebauung sicherstellen. Die Realisierbarkeit des Vorhabens sei auch mit der zuständigen Bauaufsichtsbehörde im Grundsatz geklärt, so die Behörde weiter. Die noch unbekannte Spenderin habe das Landratsamt erst vor Kurzem angesprochen und eine finanzielle Zuwendung für die Errichtung eines neuen Frauenhauses im Landkreis Freising in Aussicht gestellt.
Notartermin hat am Donnerstag stattgefunden
Innerhalb weniger Tage hätten die zuständigen Mitarbeiter des Landratsamtes der Frau und ihrem Berater alle gewünschten Unterlagen und Informationen zur Realisierung des neuen Frauenhauses übersandt. Einige Tage später habe ein erstes persönliches Treffen stattgefunden und am Donnerstag nun der Notartermin.

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Arabella Gittler-Reichel kündigt an, sich gegen die Entscheidung zu wehren. Ihr werde vorgeworfen, einen Fehler im Umgang mit dem Datenschutz gemacht zu haben. „Ich sehe das komplett anders“, verteidigt sie sich.
Der Landkreis habe sich der Spenderin notariell verpflichtet, den geschenkten Geldbetrag ausschließlich für die Errichtung eines neuen Frauenhauses zu verwenden und den Projektfortschritt nachzuweisen. Für den Fall einer nicht zweckentsprechenden Verwendung der Mittel oder einer zögerlichen Verwirklichung der Baumaßnahme habe sich die Spenderin den Widerruf der Schenkung vorbehalten. Dazu werde es nicht kommen, versichert das Landratsamt.