Lab Campus:Flughafen-Akademie kehrt heim

Lab Campus Flughafen München

Das gesamte Lab Campus soll in 15 bis 25 Jahren fertig sein.

(Foto: Simulation: FMG)

Das Weiterbildungszentrum des Münchner Flughafens, derzeit in Schwaig, wird der erste Mieter im "Lab Campus" sein, dem geplanten High-Tech-Gewerbegebiet auf dem Airportgelände. Das Gebäude soll im Jahr 2022 fertig sein.

Von Francesca Polistina, Freising

Die Realisierung des Innovationsstandortes "Lab Campus" am Flughafen München kommt voran. Die Stuttgarter Baufirma Ed. Züblin hat nun den Zuschlag für den zweiten Gebäudekomplex erhalten. Das neue Gebäude soll die "Airport Academy" beherbergen, die sich aktuell im Oberdinger Ortsteil Schwaig befindet. Alexander Hömer, Leiter der Airport Academy, gibt sich zufrieden. "Als die neue Marke Flughafen München vor fünf Jahren ins Leben gerufen wurde, hat man festgelegt, dass die Airport Academy wieder zurück auf den Campus des Flughafens kommen soll", sagte er. Das Gebäude soll laut Planung Ende 2022 fertig werden.

Die Airport Academy ist das Weiterbildungszentrum des Münchner Flughafens. Der geplante Umzug in das Gelände des Lab Campus sei ein "wichtiger Schritt", wie Leiter Alexander Hömer sagt. Und zwar aus verschiedenen Gründen. Erstens, die Einrichtung sei jetzt zur Miete, während das neue Gebäude über die Lab Campus Gesellschaft direkt zum Flughafen gehören wird. Zweitens, die künftige Lage habe eine bessere Anbindung. Drittens, das neue Gebäude entspräche besser den aktuellen Anforderungen und den Wachstumsperspektiven. Auf einer Bruttogeschossfläche von knapp 14 400 Quadratmetern sollen Konferenzbereiche, technisch gut ausgestattete Seminarräume in verschiedenen Größen sowie eine von einem Glasdach überragte Lobby entstehen.

Laut Hömer soll der Neubau der Airport Academy mit der Erweiterung des Trainingsprogramms kombiniert werden. Im Moment richtet sich die Academy vorwiegend an interne Mitarbeiter, insgesamt 16 000 Teilnehmer gab es 2018. "Wir wollen das Spektrum an Seminaren ausbauen und den Anteil externer Teilnehmer erhöhen", sagt er. Der Fokus soll flughafenspezifisch bleiben, bei den Themen spiele Digitalisierung eine entscheidende Rolle.

Die Pläne wurden nicht ohne Bedenken aufgenommen

Der Lab Campus am Münchner Flughafen soll ein branchenübergreifendes "Innovationszentrum" werden, an dem Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Start-ups auf einer Gesamtfläche von rund 70 Fußballfeldern zusammenkommen. Im April wurde bekannt gegeben, dass der erste Gebäudekomplex an das Bauunternehmen Ed. Züblin vergeben worden war - der vor kurzem angekündigte Neubau der Airport Academy ist also für die Firma das zweite Projekt auf dem Gelände. Für die Planung des Neubaus wurde, wie schon beim ersten Gebäude, das Architekturbüro Auer Weber beauftragt, das aktuell auch für den Umbau des Münchner Hauptbahnhofs verantwortlich ist.

Das gesamte Lab Campus soll in 15 bis 25 Jahren fertig sein. Auf die Zahl der Flüge und auf den Flugverkehr soll der Campus keine große Auswirkungen haben, heißt es. Trotzdem wurden die Pläne im Landkreis Freising nicht ohne Bedenken aufgenommen, wie mehrmals berichtet. Denn einerseits wird der Standort als kleines "Silicon Valley" bezeichnet, andererseits fürchtet man, dass dadurch noch mehr Menschen in die Region ziehen würden - und damit der Druck auf den Wohnungsmarkt und die Verkehrsinfrastruktur überproportional zunimmt. So sagte Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher bereits voriges Jahr der Süddeutschen Zeitung, dass der Lab Campus an sich zwar ein interessantes Projekt sei, hofft aber, "dass die Flughafen München GmbH mit dem gleichen Engagement an dem Thema Wohnraumschaffung dran bleibt, um die Lasten etwas abzumildern".

Zur SZ-Startseite

Michael Kerkloh
:Kein konventioneller Manager

Münchens Flughafen-Chef Michael Kerkloh hört nach 17 Jahren auf. Über einen speziellen Typen, der den Airport zum globalen Player entwickelt hat, Musik liebt und mit einem Eishockey-Trikot durch die Stadt läuft.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: