Wie stark ist die Luft rund um den Flughafen im Erdinger Moos mit Feinstaubpartikeln belasst? Das möchte der Freisinger Landtagsabgeordnete Benno Zierer (Freie Wähler) in Erfahrung bringen. Im Dezember 2024 ist eine neue EU-Richtlinie zur Luftqualität in Kraft getreten; sie sieht erstmals ein verpflichtendes Monitoring für Ultrafeinstaub vor – auch im Umfeld von Flughäfen. In der Münchner Flughafen-Region wird die Ultrafeinstaub-Belastung seit April 2021 mit Messstellen in Freising und Hallbergmoos überwacht. „In Bayern waren wir der Zeit voraus“, erklärt Zierer dazu.
Er hat nach eigenen Aussagen „maßgeblich“ an der Entwicklung einer bayerischen UFP-Strategie mitgewirkt. Der Freistaat sei für ihn deshalb „Vorreiter bei der Messung und Erforschung ultrafeiner Partikel“, schreibt Zierer – und führt ein Forschungsprojekt der Universität Bayreuth an. Dieses soll Aufschluss über Konzentration, Herkunft und Zusammensetzung der Partikel geben und läuft noch bis Ende 2026.
Trotzdem hat Zierer Fragen. Weil in der neuen EU-Richtlinie unter anderem zusätzliche Anforderungen an die Ausgestaltung der Messstellen formuliert werden, möchte er nun wissen, welche Anpassungen in der bayerischen UFP-Strategie dadurch nötig werden. Mit einem Antrag, der kürzlich im Umweltausschuss des Landtags beschlossen wurde, hat der Freisinger Abgeordnete das Umweltministerium deshalb aufgefordert, dazu einen Bericht abzugeben.
Mit Interesse verfolgen wird das der Freisinger Bürgerverein, der seit 2017 für die Feinstaub-Messungen kämpft und sie nicht nur im Umfeld, sondern auch am Flughafen selbst vorgenommen sehen möchte. Obwohl wissenschaftliche Studien in Triebwerksabgasen beziehungsweise ultrafeinen Partikeln ausnahmslos hohe Gesundheitsrisiken sähen, gebe es außer einem Richtwert der WHO bisher keine gesetzlichen Grenzwerte, kritisiert der Bürgerverein. Ein Grund dafür sei die mangelhafte Datengrundlage.
Laut der EU-Luftqualitätsrichtlinie müssten die Partikel auch an Hotspots gemessen werden. Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes in Berlin hat dem Bürgerverein zufolge bestätigt, dass Flughäfen UFP-Hotspots sind. Die Erkenntnisse aus Berlin seien eins zu eins auf München übertragbar, heißt es. Die Flughafen München GmbH als Betreiberin des Münchner Flughafens lehnt Messungen am Flughafen bisher allerdings kategorisch ab.

