Die Zahl der Arbeitslosen ist mit Beginn der Schulsommerferien leicht angestiegen. Für den Landkreis Freising meldet die Arbeitsagentur für den Juli einen Anstieg der Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent. Bayernweit lag die Quote im abgelaufenen Monat bei 3,6 Prozent, bundesweit bei 6,0 Prozent. Im Landkreis Erding nahm die Quote zwar ebenfalls um 0,1 Prozentpunkte zu, bleibt hier jedoch weiterhin deutlich geringer als im Landkreis Freising bei aktuell 2,3 Prozent.
„Die jüngsten Entwicklungen auf unserem Arbeitsmarkt haben vor allem jahreszeitliche Gründe“, wird Nikolaus Windisch, Chef der Agentur für Arbeit Freising, im aktuellen Arbeitsmarktbericht zitiert: „Neben den üblichen Kündigungen zum Quartalsende ist auch ein Anstieg bei der Jugendarbeitslosigkeit zu beobachten: Mit Beendigung ihrer Schul- und Berufsausbildungen melden sich jedes Jahr im Juli viele junge Leute erstmals arbeitslos.“
Für den gesamten Bereich der Arbeitsagentur Freising, in deren Zuständigkeitsbereich neben den Landkreisen Freising und Erding auch Dachau und Ebersberg gehören, wurden in diesem Juli insgesamt 978 Arbeitslose unter 25 Jahre gezählt. Das waren 172 Jugendliche mehr im Vergleich zum Vormonat, was einem sprunghaften Anstieg um etwa ein Fünftel entspricht. Die Arbeitslosenquote in der Altersgruppe bis 25 Jahre erhöhte sich dementsprechend deutlich von einem Monat auf den anderen von 2,0 Prozent auf 2,4 Prozent. „Einige Jugendliche haben nach den Ferien bereits eine berufliche Perspektive“, erklärte Agenturchef Windisch, „den anderen stehen wir mit Rat und Tat zu Seite. Erfahrungsgemäß sinkt die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen entsprechend zum Herbstbeginn wieder.“
„Passgenaue Qualifizierung, Beratung und Begleitung sind Schlüsselfaktoren“
Die Vermittler der Arbeitsagentur fokussieren sich deshalb momentan stark darauf, noch möglichst viele junge Leute in Ausbildung zu bringen. Damit folgen sie auch ganz der Zielvorgabe von Ulrike Scharf (CSU), der bayerischen Sozial- und Arbeitsministerin. „Wir müssen an allen Stellschrauben drehen, um die Lücke an Fach- und Arbeitskräften zu schließen“, schreibt sie in einer aktuellen Pressemitteilung, „passgenaue Qualifizierung, Beratung und Begleitung sind dabei Schlüsselfaktoren – der Fokus liegt dabei auf jungen Menschen.“
Das Ausbildungsjahr beginnt offiziell zum 1. September und ist somit bereits in Sichtweite. Bei der Arbeitsagentur Freising haben sich in den vergangenen Monaten seit Oktober 2023 gut 2300 jungen Leuten gemeldet, die auf Ausbildungsplatzsuche waren. 1725 von ihnen haben laut Angaben der Arbeitsagentur mithilfe der Berufsberatung „eine konkrete schulische oder berufliche Perspektive“ für sich gefunden.
Knapp 580 waren in diesem Juli allerdings noch auf der Suche nach einer Lehrstelle. Die Last-Minute-Lehrstellenvermittlung nutzten allein in der vergangene Woche 51 Personen. Auch wenn die Zeit knapp bis zum Start des Ausbildungsjahrs knapp wird, hätten Jugendliche noch gute Möglichkeiten eine Lehrstelle zu finden.
Im Juli 2024 waren in der Gesamtregion der Arbeitsagentur mit ihren vier Landkreisen noch 1421 Stellen unbesetzt. Dazu zählen 192 Ausbildungsstellen für Einzelhandelskaufleute, 149 Stellen für Verkaufskräfte und 99 Stellen für Handelsfachwirtinnen und -wirte. Auch in der Lagerlogistik und im Großhandelsunternehmen waren Auszubildende gesucht, ebenso angehende zahnmedizinische Fachangestellte, Kaufleute für Büromanagement oder für Spedition- und Logistikdienstleistungen.
Das Handwerk suchte ebenfalls noch in allen vier Landkreisen nach geeigneten Nachwuchskräften. Allen vorn angehende Elektronikerinnen und Elektroniker, Maurerinnen und Maurer, Kfz-Mechatronikerinnen und Mechatroniker, Friseurinnen und Friseure sowie Zimmererinnen und Zimmerer.