Bayerische LandesausstellungBewunderung für die Sensation

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Reinhard Marx, Ulrike Scharf, Tobias Eschenbacher, Markus Söder, Markus Blume, Florian Herrmann und Richard Loibl (von links) bewundern den Tassilokelch.
Reinhard Marx, Ulrike Scharf, Tobias Eschenbacher, Markus Söder, Markus Blume, Florian Herrmann und Richard Loibl (von links) bewundern den Tassilokelch. (Foto: Marco Einfeldt)

In Anwesenheit von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Kardinal Reinhard Marx ist am Montag die Ausstellung "Tassilo, Korbinian und der Bär" feierlich eröffnet worden. Das wertvollste Exponat ist der Tassilokelch.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Jetzt ist sie endlich da. Die Sensation der Bayerischen Landesausstellung "Tassilo, Korbinian und der Bär" im Diözesanmuseum: der Tassilokelch. Pünktlich zur feierlichen Eröffnung in Anwesenheit von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Kardinal Reinhard Marx am Montag konnte das Prunkstück der Ausstellung in der Vitrine platziert werden.

Das wichtigste Stück der Ausstellung war erst kurz vor der Eröffnung und unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen heimlich von Kremsmünster nach Freising gebracht worden. Für das Museum handelt es sich um ein "Weltkunstwerk". Allein die Tatsache, dass die Landesausstellung im Korbiniansjahr in Freising Station macht, wird auf dem Domberg schon als Glücksfall gewertet.

Dass dort jetzt auch noch der Tassilokelch zu sehen ist, der seit mindestens 1000 Jahren im österreichischen Benediktinerstift Kremsmünster aufbewahrt wird, das ist wahrlich ein Coup. Gestiftet wurde der Kelch laut Inschrift vom Bayernherzog Tassilo III. (geboren um 741, gestorben um 796). Er war der letzte bayerische Herzog aus dem Geschlecht der Agilolfinger und ein Vetter Karls des Großen.

Dass die Landesausstellung des Hauses der Bayerischen Geschichte in Freising stattfinde, das erst Anfang des 19. Jahrhunderts im Zuge der Säkularisation dem Kurfürstentum Bayern eingegliedert wurde und zuvor viele Jahrhunderte ein unabhängiges Hochstift war, sei "auch ein Symbol der Einheit, ein Zeichen dafür, wie Trennendes überwunden werden kann", sagte Reinhard Marx in einem Grußwort zur Ausstellung. Lange Zeit sei der Domberg ein Ort gewesen, der "sich äußerlich wie innerlich abschottete" - eine Haltung, die nach Ansicht des Kardinals keinesfalls "in unsere heutige Zeit, gerade auch in der Kirche" passe.

Die Ausstellung "Tassilo, Korbinian und der Bär" im Diözesanmuseum ist vom 7. Mai an für die Öffentlichkeit zugänglich. Öffnungszeiten bis 3. November: Dienstag bis Sonntag, zehn bis 17 Uhr.

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Die Landesausstellung findet 2024 in Freising statt und widmet sich der bayerischen Geschichte des frühen Mittelalters. Im Mittelpunkt steht die Figur des überaus ambitionierten Herzogs Tassilo - und mit dem Tassilokelch ist ein einzigartiges Weltkunstwerk zu sehen.

SZ PlusVon Francesca Polistina

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