Freisinger Domberg:Shoppen in sakralem Ambiente

Freisinger Domberg: Erbauliches für Leib und Seele gibt es im neuen Dombergladen zu kaufen. Dessen Räume und das Angebot stellte Diözesanmuseumsdirektor Christoph Kürzeder (rechts) auf einem Rundgang vor.

Erbauliches für Leib und Seele gibt es im neuen Dombergladen zu kaufen. Dessen Räume und das Angebot stellte Diözesanmuseumsdirektor Christoph Kürzeder (rechts) auf einem Rundgang vor.

(Foto: Marco Einfeldt)

Am Sonntag öffnet der Domberg-Laden, jetzt sogar mit einem "Touch-Modell".

Von Peter Becker, Freising

Verwinkelt sind die Wege über den Freisinger Domberg. Wer sich nicht auskennt, der kann dort leicht ein wenig herumirren, bevor er dahin kommt, wo er hin will. Abhilfe schafft da ein digitales, dreidimensionales "Touch-Modell" des Dombergs, anhand dessen sich Besucherinnen und Besucher einen Überblick über das Domberg-Terrain verschaffen können. Zu sehen ist es im neuen Dombergladen im ehemaligen fürstbischöflichen Marstall, den Christoph Kürzeder, Direktor des Diözesanmuseums, während eines Presserundgangs vorstellte. Eröffnet wird er an diesem Sonntag. Fortan können Interessierte dort täglich von 10 bis 16 Uhr im Angebot stöbern oder sich über den Domberg informieren.

Wer die hell erleuchteten Räume betritt, der steht zunächst vor dem Informationsdesk, das täglich besetzt sein wird. Geht die Besucherin oder der Besucher dort geradewegs vorbei, gelangt er in den Raum, in dem das dreidimensionale Domberg-Modell steht. Das liefert mit seinem Touchscreen einen Überblick über die historische Bedeutung des Domberg-Ensembles sowie über das aktuelle Geschehen dort. Per QR-Code könne Besucherinnen und Besucher die Abfahrtszeiten von S-Bahn und Zügen vom nahegelegenen Bahnhof ablesen.

Kürzeder freute sich darüber, dass mittlerweile von Westen her mehr von den Fassaden des Diözesanmuseum zu sehen ist. Plastikverkleidungen wurden entfernt. Es sei ein schöner Moment, die Hüllen um das Gebäude fallen zu sehen, sagte Kürzeder. Dort sollen die Bauarbeiten im Jubiläumsjahr 2024 fertig sein, wenn das Erzbistum auf seine 1300-jährige Geschichte zurückblickt, die mit dem Heiligen Korbinian ihren Anfang nahm.

Bücher zur geistigen Erbauung

Links vom Eingang befinden sich Postkarten und Bücher, die zur geistigen Erbauung einladen. Zum Beispiel passend zum Advent, eines über die Hallertauer Papierkrippe aus Tirol. Oder eines über den spätmittelalterlichen Bildhauer Erasmus Grasser.

Der Raum rechts vom Eingang ist mehr den weltlichen Genüssen gewidmet. Der Bär des Heiligen Korbinian ist als Motiv allgegenwärtig. Es gibt ihn in Form von Plüschbären und aus Porzellan aus der Porzellanfabrik von Peter Werner aus Schrobenhausen. Natürlich darf ein Bärwurz aus dem Bayerischen Wald nicht fehlen.

Fürstbischöfliches Tafelkonfekt

Fürstbischöfliches Tafelkonfekt stammt aus der Freisinger Confiserie Mittermeier. Obwohl gut anderweitig beschäftigt, sagte Inhaberin Brigitte Lochner zu, einen entsprechenden Auftrag anzunehmen. Sie habe nicht "nein" sagen können, weil es sich schließlich um Freising handele. "Da steckt viel Liebe und Handwerk drin", betonte sie. Geistige Genüsse versprechen neben dem Bärwurz ein Klosterlikör sowie ein Aperitif. Wer will, der kann dazu ein "Cocktail-Brevier" kaufen. Und dann gibt es noch einen Wein, der aus dem ehemaligen Gut der Erzbischöfe stammt.

Freisinger Domberg: Julian Gerblinger (links) und Christian Wessolowski stellen das interaktive Dombergmodel aus Glas vor.

Julian Gerblinger (links) und Christian Wessolowski stellen das interaktive Dombergmodel aus Glas vor.

(Foto: Marco Einfeldt)

Leibespflege habe viel mit Seelenpflege zu tun, sagte Kürzeder. Darum gibt es in dem Dombergladen auch kosmetische Produkte zu kaufen. Einige davon stammen aus der Freisinger Hof-Apotheke. Deren Inhaberin Lisa Lettenmayer sagte, dass zu deren Herstellung Kräuter, wie etwa Beinwell, verwendet worden seien. Dazu hat die Apotheke eigens einen Korbinianstee kreiert, dessen Emblem den Heiligen zeigt, wie er auf einer Wolke über Freising schwebt. Etwas ganz Besonderes sind die Säulen, die Julia Schneider vorstellte. Sie bestehen aus einem Pilzgemisch. Die Idee dazu stammt von einem Unternehmen aus den Niederlanden. Viel Wert wird bei den im Laden angebotenen Waren auf die Regionalität gelegt. Nicht ganz gelungen sei dies beim "Bärendreck", sagte Kürzeder augenzwinkernd. Die Knabberei aus Lakritze stamme aus Süditalien.

Der Domberg sei ein Zentrum der Politik und des Glaubens, sagte Kürzeder. Und in dessen Mitte stehe immer noch der Mariendom. Es gelte, auch an die Menschen zu erinnern, die hinter den Kulissen zu tun hätten.

Innenarchitektin Julia Schneider sagte, dass es eine herausfordernde Aufgabe gewesen sei, die Räume des Dombergladens zu gestalten und alles unter einen Hut zu bringen. Geholfen habe bei der Gestaltung der drei Zimmer das vielfältige Angebot. "Es ist ein Glück", betonte Julia Schneider, "dass es dort so wunderbare Produkte gibt.

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