Corona im Landkreis:"Notbremse" für den Landkreis

Infizieren sich 80 Menschen pro Woche, gibt es neue Maßnahmen.

Von Peter Becker, Freising

Sollten innerhalb eines Landkreises oder in kreisfreien Städten binnen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen an Covid-19 pro 100 000 Einwohner auftreten, wird in den betroffenen Gebieten sofort wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept gelten. Dies beschreibt die "Notbremse", welche die Bundesregierung im Zuge der Lockerung der Ausgangsbeschränkungen eingebaut hat. "Die aktuellen Zahlen der Neuinfektionen weisen ja Gott sei Dank derzeit nicht darauf hin, dass wir diese von der Bundesregierung angegebene Grenze der Sieben-Tage-Inzidenz erreichen könnten", sagt Robert Stangl, Pressesprecher im Freisinger Landratsamt. Im Rückblick auf die vergangenen Wochen stellt er fest, dass diese Quote aber an ein paar Tagen am Ende des Monats März und am Anfang des Aprils durchaus erfüllt worden wäre. Das war der Zeitpunkt, als die Zahl der Neuinfizierten im Landkreis Freising ihren einstweiligen Höhepunkt erreicht hatte.

Am Höhepunkt der Erkrankungswelle stieg die Zahl der Infizierten alle vier Tage um hundert Personen an

Umgerechnet auf den Landkreis Freising mit seinen knapp 176 000 Einwohnern würde die "Notbremse" voraussetzen, dass sich binnen einer Woche etwa 80 Menschen neu am Coronavirus anstecken müssten, um diese Quote zu erreichen. Am Höhepunkt der Erkrankungswelle stieg die Zahl der Infizierten laut einer Statistik des Landratsamts alle vier Tage um hundert Personen an. Nun, da die Bundesregierung die Kontaktbeschränkungen lockert, würden beim erneuten Erreichen solcher Werte sofort die Alarmglocken im Gesundheitsamt schrillen. Überdies sprechen Mediziner davon, dass irgendwann eine zweite oder gar dritte Infektionswelle über das Land rollen wird.

Der von der Regierung vorgesehene "Notfallplan" würde in Kraft treten. "Falls es so kommen sollte, dann wird es keinen starren Maßnahmenautomatismus geben", erklärt Stangl. Vielmehr gäbe das Anlass, sich genau anzusehen, wie der Wert zustande komme. Gleichzeitig würde so schnell wie möglich versucht, die Kontaktpersonen zu ermitteln, um Infektionsketten zu unterbrechen. "Erst nach dieser Prüfung würden entsprechend der Lage Entscheidungen gefällt, die natürlich mit den übergeordneten Behörden abgestimmt werden", erklärt Stangl.

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