Farbtupfer in der Freisinger Innenstadt:Cool und nachhaltig

"Knallgrün"

Ein Erfolg war das knallgrüne Ladencafé der Schülerinnen und Schüler des Camerloher Gymnasiums in der Freisinger Innenstadt.

(Foto: Privat)

Schüler des Camerloher-Gymnasiums erhalten für ihr knallgrünes Ladencafé eine Urkunde und ein Preisgeld.

Von Luise Hoppe, Freising

Manch einer erinnert sich vielleicht an das knallgrüne, nachhaltige Ladencafé, das im vergangenen Sommer für zwei Tage in der Freisinger Innenstadt existiert hatte. Die 15 Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler des Camerloher-Gymnasiums hatten das Ladencafé "Knallgrün" im Zuge eines Projektseminars (P-Seminar) in der Oberstufe gegründet. Idee sei es gewesen, einen Treffpunkt für Freisinger zu schaffen und durch nachhaltige Einrichtung, Verkauf von Secondhandkleidung und selbstgemachtem Essen zu zeigen, dass "Nachhaltigkeit cool sein kann", erzählen die Projektmanagerinnen Nele Holland-Moritz und Isabel Daude (wir haben berichtet). Für die Umsetzung gibt es jetzt eine Urkunde sowie ein Preisgeld.

Nach der großen Resonanz und den positiven Rückmeldungen von vielen Kunden, war das Projekt für die Jugendlichen ein voller Erfolg. Doch dass sie für ihre Arbeit ausgezeichnet werden würden, damit habe dann doch keiner gerechnet, sagen die beiden Projektmanagerinnen. Der P-Seminar-Preis wird gemeinsam vom Kultusministerium, der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft und der Eberhard von Kuenheim Stiftung der BMW AG ausgeschrieben und zeichnet besonders gelungene Projekte wie das Projekt "Design - ein nachhaltiges Ladencafé für Freising", aus.

Sogar bis München hat sich das knallgrüne Ladencafé in Freising herumgesprochen

Kriterien sind unter anderem die Projektidee, die Projektplanung, die Zielsetzung und die Kontakte zu außerschulischen Partnern. Mit der Auszeichnung ist das Freisinger Gymnasium eines von drei Vorrundensiegern des Bezirkes Oberbayern-Ost. Am Mittwoch wird die Schülergruppe ihre Urkunde und ihr Preisgeld in München entgegennehmen und ihr Projekt noch einmal präsentieren. Aus den 24 Vorrundensiegern der Bezirke aus ganz Bayern werden dann bis Ende März die vier besten P-Seminare auf Landesebene ermittelt.

Warum genau ihr Projekt ausgezeichnet wurde? Die Einzigartigkeit sei entscheidend, erklärt Nele Holland-Moritz überzeugt. "Wir haben uns eben wirklich überlegt: Was hat es vorher so noch nie gegeben?" Zudem hätten sie durch Social-Media-Präsenz und Presseauftritte eine enorme Reichweite gehabt: "Sogar Leute in München haben von unserem Laden gewusst." Auch die Unterstützung durch die externen Partner habe zum Erfolg beigetragen, sind sich die beiden einig. Die Freisinger Anna Stephan und Maximilian Schmid, die gemeinsam ein Designbüro betreiben, hatten die Jugendlichen aktiv begleitet und dem Ganzen "die professionelle Richtung gegeben". Ihnen konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen immer wieder vorstellen, Rückmeldung erhalten und dann "mit einer konkreteren Aufgabenstellung in die nächste Arbeitsphase gehen". Die Kursleiterin Judith Treimer-Schebler habe die Gruppe unterstützt, sich ansonsten aber eher im Hintergrund gehalten.

Ein Designbüro hatte die Jugendlichen aktiv begleitet

Die beiden Projektleiterinnen sind vom Konzept des verpflichtenden P-Seminars in der Oberstufe überzeugt. "Was sind meine Stärken und wie kann ich mein Team bereichern?" - diese Fragen habe sich jedes Gruppenmitglied selbst stellen müssen und so gelernt, sich selbst und andere besser einzuschätzen, sagt Isabel Daude. Bei der Organisation haben Isabel und Nele die Sponsorensuche übernommen. "Wir mussten die Leute eben wirklich ansprechen und unser Projekt so gut wie möglich präsentieren", erinnert sich Nele Holland-Moritz. So eine praktische und realitätsnahe Aufgabenstellung komme eben an eine Wirtschaftsunterrichtsstunde, in dem man das Gelernte zu übertragen versuche, nicht heran.

Weiterführen konnten die Schüler das Ladencafé leider nicht, doch hoffen sie trotzdem, dass die Idee irgendwann einmal aufgenommen wird, denn: "Ein nachhaltiges Ladencafé - das fehlt noch in Freising!"

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